15.000 Vermisste in der Ukraine, zahlreiche Vergewaltigungen, Krematorien in Mariupol - Menschenrechtsbeauftragte Denisowa über Gräueltaten der Russen
Nach Angaben des Büros der Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, gelten in der Ukraine mehr als 15.000 Menschen als vermisst.
Die Bürger melden ihre Vermissten, deswegen wissen wir genau, „wer, wo, Name, Geburtsdatum, wo verschwunden wurde“, sagte Denisowa im Fernsehsender Espresso. Die genauen Zahlen zu den Vermissten, den Toten, den Vergewaltigten seien derzeit unbekannt.
Denisowa bezeichnete die Vergewaltigungen von Frauen, Kinder, Jugendlichen, jungen Männern und älteren Leuten als eine besondere Waffe der Russen gegen das ukrainische Volk. „Sie tun das bewusst und gegen so viele ukrainische Frauen, weil sie erreichen wollen, dass sie mit keinem anderen Mann zusammen waren, dass ukrainische Kinder überhaupt nicht geboren werden.“
An das Büro der Menschenrechtsbeauftragten wenden sich zahlreiche Frauen und Mädchen, die vergewaltigt wurden und jetzt schwanger sind. Sie fragen, was sie tun müssen und wie sie weiter leben müssen, sagte Denisowa. Beim Büro gebe es eine Gruppe der psychologischen Unterstützung. Die Psychologen seien mit diesen Fällen überlastet und brauchen schon selbst die psychologische Unterstützung.
Denisowa erinnerte auch an 176 getötete Kinder am Freitag, sieben mehr als am Vortag.
Das Ausmaß der russischen Verbrechen ist schwer vorstellbar, sagte sie. Neben Orten in der Region Kyjiw, Butscha, Brorodjanka, Makariw, Trostjanez in der Region Sumy kann man sich schnell vorstellen, was nach der Befreiung von Mariupol erwartet wird. Über eine Hotline werde mitgeteilt, dass die Russen die Leichen der Ukrainer in den mobilen Krematorien verbrennen. Die Kapazitäten der Krematorien reichen nicht aus, deswegen verbrennen die Besatzer die Leichen in der Stadt. Damit wollen sie ihre Verbrechen verschleiern, so Denisowa.