Parlamentsabgeordneter Medwedtschuk wollte ins Ausland fliehen, Selenskyj schlägt seinen Austausch gegen ukrainische Kriegsgefangen vor
Der prorussische Parlamentsabgeordnete aus der Fraktion „Oppositionelle Plattform – Für das Leben“ Wiktor Medwedtschuk wurde beim Versuch, ins Ausland zu fliehen, festgenommen. Das gab Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft bekannt.
Medwedtschuk versteckte sich 48 Tage und trug bei der Festnahme einen militärischen Tarnanzug, erzählte der Präsident. Er schlug Russland vor, Medwedtschuk gegen ukrainische Kriegsgefangene auszutauschen. Die Sicherheitsbehörden und das Militär sollten diese Möglichkeit prüfen, so Selenskyj.
Medwedtschuk wurde am Dienstag nach einer Spezialoperation des Sicherheitsdienstes der Ukraine SBU festgenommen.
Medwedtschuk wurde des Landesverrats verdächtigt und stand unter Hausarrest. Am 27. Februar war er aus dem Hausarrest geflohen.
Gegen Medwedtschuk wird in zwei Fällen ermittelt. Es handelte sich um Förderung von Erdöl und Erdgas im Schwarzen Meer sowie um Beihilfe zur Tätigkeit der terroristischen Organisation durch Kohlelieferungen in die besetzten Gebiete der Ukraine.
Medwedtschuk ist als prorussischer Politiker bekannt. Der russische Präsident Wladimir Putin ist der Patenonkel der Tochter von Medwedtschuk.