Bis wir hier sind, gehört die Stadt nicht ihnen – Regiment Asow über Verteidigung von Mariupol
Die ukrainischen Soldaten werden die ukrainische Stadt Mariupol so lange verteidigen, bis sie müssen, obwohl sich die Situation mit jedem Tag verschlechtert.
Das sagte der Vizekommandeur des Regiments Asow Hauptmann Swjatoslaw Palamar in einem Interview für Reuters.
„Bis wir hier sind und die Verteidigung halten… gehört die Stadt nicht ihnen“, sagte er.
Palamar zufolge ändern die Russen ihre Taktik ständig. Derzeit gehe es um die Taktik der mittelalterlichen Belagerung. „Wir sind eingekesselt, sie stürmen mit großen Kräften nicht mehr, um unsere Verteidigungslinie durchzubrechen. Sie bombardieren aus der Luft.“
Er weigerte sich über die Einzelheiten der Kämpfe zu erzählen und zu präzisieren, wieviel Lebensmittel und Munition haben sie. Das könne dem Feind helfen. Dem Hauptmann zufolge bleiben in Mariupol „Hunderte ukrainische Soldaten.“ Etwa 500 Soldaten seien verwundet, einige davon schwer. „Es gibt keine Bedingungen um sie medizinischen zu behandeln, für schwere Operationen… Medikamente, Binden sowie Essen und Wasser gehen zu Ende.“
Nach seinen Angaben befinden sich auf dem Gelände des Werkes Asowstahl Hunderte Zivilisten. Die Soldaten bringen ihnen Lebensmittel, kümmern sich um ihren Gesundheitszustand, doch können mit den Zivilisten nicht bleiben. „Der Feind kann eine Provokation veranstalten und sagen, dass… wir uns hinter Zivilisten versteckten.“
Palamar zufolge sollten die verwundeten und toten Soldaten in die von der Ukraine kontrollierten Gebiete gebracht werden und ein sicherer Korridor für das ukrainische Kontingent sollte nach der Evakuierung aus Mariupol Zivilisten organisiert werden. Die Gefangenschaft komme für die ukrainischen Soldaten nicht in Frage. „Sie werden in der Gefangenschaft getötet, gefoltert, deswegen schlagen wir eine Vermittlung von Drittland vor, die ihr Verlassen des Asowstahl gewährleisten kann“, sagte der Vizekommandeur. Er sehe die Türkei oder Israel als Vermittler.
Palamar zufolge dienen im Regiment Asow Menschen verschiedener Nationalitäten, wir Russen, Bulgaren, Krimtataren, Griechen sowie Juden und Katholiken.
Er rief die Welt auf, angesichts der russischen Bedrohung zu „erwachen“. „Alles war unsere Soldaten nicht nur in Mariupol, sondern auch auf dem ganzen Territorium der Ukraine machen, das kann nicht nur die Ukraine, sondern auch Polen, Litauen, Lettland, Moldau und Georgien retten.“