Treffen von Selenskyj und Duda: Staatschefs sprechen über Stärkung der Armee, Getreide und Sanktionen gegen Russland

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Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntag mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda in Kyjiw zusammengetroffen. Nach einem Gespräch unter vier Augen fanden die Verhandlungen der Delegationen unter dem Vorsitz der Präsidenten statt, meldet das ukrainische Präsidialbüro.

Selenskyj betonte nach dem Treffen vor der Presse, dass Polen heute ein historisches Maß an Unterstützung für die Ukraine, für ukrainische Streitkräfte und geflüchtete Ukrainer zeigt. „Der polnische Präsident sagte heute auch, dass die Ukraine nicht nur ihre Rechte und Freiheiten, sondern jedes europäischen Landes verteidigt“, sagte er.

Nach Worten von Selenskyj sprach er mit dem polnischen Staatschef über eine Stärkung der ukrainischen Armee. „Wir sind Polen dankbar, sie arbeiteten daran ständig, jeden Tag. Ich will hier die persönliche Rolle des Präsidenten Polens bei der Stärkung (der ukrainischen Streitkräfte – Red.) und Waffenlieferungen betonen“, so der ukrainische Staatsoberhaupt.

Auch die Situation auf dem Lebensmittelmarkt wurde erörtert. „Wir denken derzeit darüber nach, wie wir die Lieferwege für unser Getreide nach Europa, in asiatischen und afrikanische Länder deblockieren werden. Hier arbeiten wir auch mit unseren polnischen Kollegen zusammen“, sagte Selenskyj.

Die beiden Staatschefs besprechen auch aktuelle Fragen der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Ukraine und Polen. Selenskyj sprach sich dafür aus, dass die Regierungsvertreter in der nächsten Zeit zur Besprechung dieser Themen zusammenkommen.

Selenskyj zufolge ist heute auch wichtig, über den Wiederaufbau der Ukraine zu sprechen. „Wir sehen Polen als eines der führenden Länder beim Wiederaufbau“, unterstrich er. Polen spiele auch eine wichtige Rolle auf dem Weg der Ukraine zur EU-Mitgliedschaft.

Selenskyj bedankte sich bei allen Polen für die Hilfe für ukrainische Flüchtlinge.

Präsident Duda betonte, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert an. „Alles, was heute in den Oblasten Luhansk und Donezk passiert, ist schwer vorzustellen. Hunderte Menschen verlieren täglich ihr Leben. Das ist das Ausmaß des Krieges, das Europa und die Welt schon lange nicht gesehen haben.“ Er sei überzeugt, dass die Ukraine für die Beendigung des Krieges humanitäre und militärische Hilfen braucht. „Die Ukraine braucht Waffen… Die Ukrainer haben Entschlossenheit, aber sie brauchen moderne Ausrüstung für einen Sieg über solchen Feind.

Auch ein starker Sanktionsdruck auf Russland ist laut Duda wichtig. Russland müsse international isoliert und „business as usual“ müsse aufgehört werden.