Cherson: Besatzer kaufen Landwirten Getreide zwei- bis dreimal billiger als Markpreis ab
Die russischen Besatzer gaben bekannt, dass sie Getreide bei Landwirten in der Region Cherson zum Preis von 85 bis 95 US-Dollar pro Tonne kaufen werden. Das gab Serge Danylov vom Zentrum für Nahost-Studien auf Facebook bekannt. Dieser Preis sei zwei- bis dreimal billiger als Markpreis.
Der Politologe Wolodymyr Moltschanow betonte, dass dieser Preis mit Raub gleichsetzen kann. Er betonte dabei, dass die russische Regierung Ausfuhrzölle für Getreide von 132 bis 143 US-Dollar erhöhte. Der Marktpreis auf der besetzen Krim und in der von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten ist nach seinen Angaben fast gleich, etwa 250 Dollar. Der Weltmarktpreis liege bei rund 400 Dollar.
Moltschanow prognostiziert, dass die Besatzer entweder der Preis in der Region weiter nach unten unter Bedrohung einer Konfiskation drücken werden, im ihre Gewinnmarge zu bekommen, oder das ukrainische Getreide nach Russland bringen werden. Russland könne damit sein „unverdächtiges“ Getreide ins Ausland verkaufen.
Von der Region Cherson wird die zum Tiefstpreis gekaufte Agrarproduktion täglich mit Lastwagen auf die Krim gebracht.
Den Landwirten droht die „Nationalisierung“, wenn sie mit den Besatzern nicht zusammenarbeiten und Steuern nicht zahlen werden.