In Region Saporischschja bleiben 30 Kinder im Kampfgebiet, 1.300 in Frontnähe

Trotz ständiger Evakuierungsrufe befinden sich noch etwa 1.300 Minderjährige in der 30-Kilometer-Zone von der Front in der Region Saporischschja, und etwa 30 Kinder befinden sich direkt im Konfliktgebiet, teilte der Leiter der Militärverwaltung von Saporischschja, Jurij Malaschko, auf Telegram mit, berichtet Ukrinform.

„Bei der Evakuierung wird besonderes Augenmerk auf Kinder gelegt: Derzeit bleiben etwa 1.300 Minderjährige in der 30-Kilometer-Zone von der Frontlinie und etwa 30 in der unmittelbaren Konfliktzone“, heißt es in dem Eintrag.

Malaschko teilte außerdem mit, dass im Bezirk Saporischschja etwa 220.000 Binnenvertriebene registriert seien und etwa 260.000 die Region verlassen hätten.

Der Leiter der Militärverwaltung betonte, dass die Hauptaufgabe der ukrainischen Behörden darin besteht, die Region Saporischschja vor dem Terror des Feindes zu schützen und die Gebiete zu befreien. Daher wird jeder aufgefordert, potenziell gefährliche Gebiete zu verlassen und so den Streitkräften bei der Befreiung der Region zu helfen.

Auch rufen die ukrainischen Streitkräfte die Ukrainerinnen und Ukrainer auf, mit Verständnis auf die Verzögerung einiger Informationen über Ereignisse an der Front zu reagieren, da die Pause dem ukrainischen Militär die Möglichkeit gibt, die Reaktion des Feindes zu sehen und zu berücksichtigen.

Wie bereits gestern berichtet, haben russische Truppen nach offiziellen Angaben des Amts der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine schon 488 Kinder in der Ukraine getötet und 1.016 verletzt.

Diese Angaben sind nicht endgültig, da daran gearbeitet wird, sie an Orten aktiver Kampfhandlungen und in vorübergehend vom Feind besetzten und befreiten Gebieten zu identifizieren.

Die höchste Zahl der getöteten und verletzten Kinder ist im Gebiet Donezk – 464, Gebiet Charkiw – 283, Gebiet Kyjiw – 128, Gebiet Cherson – 105, Gebiet Saporischschja – 91, Gebiet Mykolajiw – 89, Gebiet Dnipropetrowsk – 81, Tschernihiw – 71, Gebiet Luhansk – 67, Gebiet Sumy – 17, Gebiet Schytomyr - 15 und in der Hauptstadt – 16.

Am 13. Juni wurde ein 17-jähriger Junge durch feindlichen Raketenbeschuss in Krywyj Rih in der Region Dnipropetrowsk getötet.

Am selben Tag wurde ein 9-jähriges Mädchen durch Beschuss der Russen im Dorf Karjerne in der Region Cherson verletzt.

Als vermisst gelten in der Ukraine nach Angaben des Amts des Beauftragten für Menschenrechte der Ukraine seit Beginn des umfassenden Krieges 395 Kinder, verschleppt wurden 19.499 Kinder, 13.616 – wiedergefunden und 373 Kinder – zurückgeholt.

Tägliche Bomben- und Raketenangriffe und Beschießungen der russischen Armee führten zur Beschädigung von zahlreichen Bildungseinrichtungen. Viele von ihnen wurden komplett zerstört. Am schlimmsten ist die Lage in den Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Charkiw, Mykolajiw, Sumy, Kyjiw, Cherson, Schytomyr, Saporischschja, Tschernihiw.

Beschädigt sind auch zahlreiche Einrichtungen für Kinder: Krankenhäuser, Musikschulen, Sport- und Rehabilitationseinrichtungen, Jugendzentren, Bibliotheken.

Diese Daten sind nicht endgültig, da es nicht möglich ist, die Orte des Beschusses in den Bereichen aktiver Kampfhandlungen und in den vorübergehend besetzten Gebieten zu prüfen.

Das Büro des Generalstaatsanwalts erinnert daran, dass Informationen über Kriegsverbrechen gegen Kinden gemeldet werden können: warcrimes.gov.ua und per Telefon: +380961004438, +380683235856.

Wie berichtet sammelt das Gesundheitsministerium Informationen über Kinder, die während des Krieges mit Russland verletzt wurden. Die gesammelten Daten werden an das Büro des Präsidenten und einen speziellen Fonds übermittelt, der Eltern oder Erziehungsberechtigten finanzielle Unterstützung für die Behandlung oder Rehabilitation des Kindes leisten wird.

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