Selenskyj: Russlands Krieg gegen Ukraine tritt in neue Phase inmitten des nahenden Winters ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine angesichts des nahenden Winters in eine neue Phase eintrete. Ihm zufolge könne der Winter die Lage an der Front erschweren.

Das sagte Selenskyj in einem Interview für die Nachrichtenagentur AP. 

Dennoch betonte Selenskyj, dass sein Land trotz der Misserfolge nicht aufgebe.

Auf die Frage, ob er mit der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte zufrieden sei, sagte Präsident: „Sehen Sie, wir ziehen uns nicht zurück, ich bin zufrieden. Wir kämpfen gegen die zweitstärkste Armee der Welt (der Russischen Föderation – Red.), ich bin zufrieden".

Er fügte allerdings hinzu: „Wir verlieren Menschen, ich bin nicht zufrieden. Wir haben nicht die Waffen erhalten, die wir wollten, ich kann nicht zufrieden sein, aber ich kann mich auch nicht zu sehr beschweren“.

„Wir wollten schnellere Ergebnisse. Unter diesem Gesichtspunkt haben wir leider nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Und das ist eine Tatsache", betonte Präsident.

Ihm zufolge habe die Ukraine die notwendige Ausrüstung von Verbündeten nicht ausreichend geliefert erhalten. Dies verhinderte ein schnelles Vorrücken der ukrainischen Truppen, so Selenskyj.

In den letzten Monaten habe das ukrainische Militär an der Front gewisse positive Ergebnisse erzielt. Es gelänge der Ukraine, bestimmte Geländegewisse in Kämpfen gegen einen besser bewaffneten und befestigten Feind zu erreichen. Außerdem ginge die Stärke der Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation nach den Angriffen der Streitkräfte der Ukraine zurück, als das russische Luftabwehrsystem durchbrochen war und in das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte auf der vorübergehend besetzten Krim eingeschlagen wurde, betonte der ukrainische Präsident.

Zugleich zeigte sich Selenskyj besorgt, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas den Konflikt in der Ukraine überschatten könnte, da das begrenzte Budget und konkurrierende politische Agenden den Strom der westlichen Militärhilfe für Kyjiw gefährden könnten.

„Wenn es heute aufgrund mangelnder Hilfe, fehlender Waffen und Finanzierung nicht möglich ist, standzuhalten, würde dies bedeuten, dass Russland wahrscheinlich in NATO-Länder einmarschieren wird. Und dann werden amerikanische Kinder kämpfen", hob Präsident Selenskyj hervor.