Russland setzt Chemiewaffen im Süden der Ukraine ein - ISW
Die 810. Marine-Infanterie-Brigade der russischen Schwarzmeerflotte hat den absichtlichen Einsatz von chemischen Waffen gegen die ukrainische Armee bestätigt. Das stellt offensichtlich einen Verstoß gegen das Chemiewaffenübereinkommen, das von Russland unterzeichnet wurde, dar, schreibt die US-amerikanische Denkfabrik Institut für Kriegsstudien (Institute for the Study of War (ISW) in ihrem regelmäßigen Bericht zum Krieg in der Ukraine.
Die Brigade beschrieb in einem Beitrag auf ihrem Telegram-Kanal eine „radikale Änderung der Taktik“, die sie gegen die ukrainische Armee bei Krynky am linken Ufer des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine einsetzt, heißt es. Bei der Taktikänderung handele sich darum, dass die „K-51-Granaten aus Drohnen“ auf ukrainische Stellungen abgeworfen werden, um die ukrainischen Soldaten aus ihren Stellungen zu vertreiben. Die 810. Brigade postete zudem Aufnahmen, die offenbar einen solchen Abwurf der K-51-Granate auf eine ukrainische Stellung, vermutlich bei Krynky, zeigen.
Die Granaten dieses Typs seien mit CS-Gas (2-Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril), bekannt als Tränengas, gefüllt und gelten als Mittel zur Bekämpfung von Unruhen (Riot Control Agent (RCA), so das ISW. Das Chemiewaffenübereinkommen verbietet den Einsatz von RCA. Russland unterzeichnete das Abkommen 1997.
Der Befehlshaber der operativ-strategischen Truppengruppierung „Tawrija“, Brigadegeneral Olexandr Tarnawskyj teilte am 7. August mit, dass Russland die ukrainischen Stellungen bei Nowodanyliwka in der Region Saporischschja mit chemischer Munition beschossen habe.