Selenskyj und Scholz besprechen komplexe Entscheidungen zum Schutz vor Lenkfliegerbomben

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Russland setzt täglich etwa 100 gelenkte Luftbomben ein. Kein Flugabwehrsystem kann eine solche Zahl bewältigen, es sind komplexe Entscheidungen erforderlich, die heute in Berlin bei den Gesprächen zwischen dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz diskutiert wurden.

Das gab das ukrainische Staatsoberhaupt während der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Bundeskanzler bekannt, berichtet Ukrinform.

„Russland hat am vergangenen Tag 135 gelenkte Fliegerbomben eingesetzt, von denen jede etwa eine Tonne wiegt. Das ist sehr viel. Kein Luftverteidigungssystem kann das bewältigen. Es bedarf komplexe Entscheidungen. Und darüber haben Olaf und ich heute gesprochen. Aber über einige Dinge muss leise gesprochen werden, bis sie gelöst sind“, sagte der Präsident, ohne Einzelheiten der Verhandlungen preiszugeben.

Video: Offizieller Kanal des Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj

Selenskyj dankte auch Scholz für die Entscheidung, der Ukraine zusätzliche Luftverteidigungssysteme zu geben.

„Ich bin dankbar für das Unterstützungspaket von Deutschland sowie für die Bereitstellung des Patriot-Systems, mit dem unser Team bereits trainiert. Wir schätzen die Qualität und Genauigkeit des IRIS-T-Systems sehr. Unsere Teams haben hart daran gearbeitet, um alle Prozesse zu beschleunigen, damit wir diese Systeme so schnell wie möglich haben“, fügte der Präsident der Ukraine hinzu.

Selenskyj betonte, dass Deutschland durch die Bereitstellung von Luftverteidigungsausrüstung bereits Tausende ukrainische Leben vor dem russischen Terror gerettet hatte.

„Dafür wird die Ukraine immer dankbar sein. Das bringt das Ende dieses Krieges näher“, stellte er fest.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in seiner Eröffnungsrede auf der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine, dass Deutschland in naher Zukunft das dritte Patriot-System sowie das Iris-T SLM-System, Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, Raketen und Artilleriemunition der Ukraine übergeben wird.