Lubinez über Zurückholen von Zivilisten aus russischer Gefangenschaft: Situation sehr schwierig, wir brauchen Hilfe von Drittländern

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Russland verstößt gegen alle Normen der Genfer Konventionen, daher braucht die Ukraine die Hilfe von Drittländern, insbesondere in der Situation mit dem Zurückholen ziviler Gefangener.

Das sagte Dmytro Lubinez, Menschenrechtsbeauftragter der Werchowna Rada der Ukraine, in Straßburg während eines Meinungsaustauschs mit der Gruppe der Europäischen Volkspartei, der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa und der Gruppe Europäischer Konservativer und Demokratischer Allianz, berichtet Ukrinform.

„Der Krieg hat viele humanitäre Probleme verursacht, weil Russland gegen alle Normen der Genfer Konventionen verstößt. Daher braucht die Ukraine die Hilfe von Drittstaaten... Äußerst schwierig bleibt die Situation mit dem Zurückholen ziviler Gefangener. Mehr als 14.000 Menschen gelten durch die russische Aggression als vermisst. Derzeit sind nur 151 Zivilisten zu Hause“, merkte Lubinez an.

Ihm zufolge sei außerdem Unterstützung beim Zurückholen ukrainischer Kinder erforderlich, die von Russland deportiert und gewaltsam verschleppt wurden. 19.546 solcher Fälle sind bekannt, obwohl die tatsächliche Zahl möglicherweise viel höher sein kann.

Auch die Unterstützung bei dem Zurückholen von Kriegsgefangenen notwendig. „Russland erlaubt internationalen Organisationen keinen Zugang zu ihren Haftanstalten. 90 Prozent der ukrainischen Kriegsgefangenen werden gefoltert. Wir plädieren ständig für den Austausch aller gegen alle, aber Russland blockiert diesen Prozess“, sagte er.

Wie berichtet kehrten am 25. Juni 90 ukrainische Verteidiger aus russischer Gefangenschaft in die Ukraine zurück.