Ukraine will Kollaborateure gegen Gefangene in Russland austauschen

Der Koordinierungsstab für Umgang mit Kriegsgefangenen, zu dem die Hauptverwaltung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine (HUR), der Sicherheitsdienst SBU, das Sekretariat des Menschenrechtsbeauftragten des Parlaments gehören, hat ein neues, staatliches Projekt „Ich will zu meinen“ präsentiert. Ziel ist es, Austausch der Kollaborateure gegen in Russland gefangene Ukrainer zu ermöglichen.

„Aus dem Namen (des Projekts – Red.) ist klar, dass es sich um die Menschen handelt, die weder die Ukraine, noch demokratische Werte Europas, unseren Staat und unsere Verfassung nicht für ihre eigenen halten, sondern halten das Aggressorland, die Russische Föderation, für ihr Land und wollen dorthin gelangen. Die Angaben zu diesen Personen, die wegen Landesverrats, wegen Kollaboration verurteilt werden, werden nach ihrer freiwilligen und schriftlichen Zustimmung auf einer besonderen Webseite „Ich will zu meinen“ veröffentlicht“, sagte der HUR-Vetreter Andrij Jusow bei einer Pressekonferenz in der Nachrichtenagentur Ukrinform. Viele dieser Menschen haben laut Jusow Verwandte in Russland, sie dachten, dass das Aggressorland sie braucht und schützen kann. Das ist aber nicht der Fall, aber sie hoffen, dass sie ausgetauscht werden. „Die Ukraine ist ihrerseits dazu bereit“, so Jusow.

Auf der Webseite werden regelmäßig Angaben zu den verurteilten russischen Agenten, Verrätern und Kollaborateuren, die dem Austausch nach Russland zustimmen, veröffentlicht.   

Jusow erinnerte weiter daran, dass es schon das dritte humanitäre Projekt der Ukraine ist. Es gebe schon Projekte „Ich will leben“ -  für russische Soldaten, die sich ergeben wollen, und „Ich will finden“ – für Angehörige russischer Soldaten, die nach ihnen suchen.