Russische Invasoren wollen sich 345 Wohnungen von Mariupol-Bewohnern aneignen – Stadtrat
Im vorläufig von der russischen Armee besetzten Mariupol wollen die Invasoren 345 Wohnungen von Bürgern beschlagnahmen, die die Stadt verlassen haben.
Wie Ukrinform berichtet, hat das der Stadtrat des ukrainischen Mariupol auf Telegram gemeldet.
„Die Besatzer planen, sich 345 Wohnungen der Einwohner von Mariupol anzueignen. Die Besatzungsbehörden der Stadt veröffentlichten weitere Listen „besitzerloser“ Wohnungen. Diesmal sind auf der Liste die meisten Wohnungen in Hochhäusern des Rayons Liwobereschnyj“, heißt es in der Mitteilung.
Die Eindringlinge fordern, dass Bürger, die ihre Wohnungen in der Liste gefunden haben, sich innerhalb von 30 Tagen nach der Veröffentlichung mit der Bezirksverwaltung in Verbindung setzen und einen Eigentumsnachweis für die Immobilie vorlegen. Wenn niemand auf die Ankündigung reagiert, drohen die Besatzer mit der Einleitung des Enteignungsverfahrens.
„Die Russen tun alles, um so schnell wie möglich zu „legalisieren“ und sich praktisch unter Verweis auf die Abwesenheit der Eigentümer fremdes Eigentum anzueignen“, erklärte der Stadtrat.
Er versicherte, dass alle Entscheidungen der Besatzungsverwaltung keine Rechtskraft haben und von der ukrainischen Gesetzgebung nicht anerkannt werden.
Eindringlinge reißen beschädigte Gebäude ab, um die Spuren ihrer Verbrechen zu verbergen.
Während der Blockade und Besetzung von Mariupol zerstörten russische Truppen 50 Prozent der Hochhäuser der Stadt. Das sind 934 Gebäude, von denen sie bereits 465 abrissen. Mehr als 52.000 Wohnungen der Einwohner von Mariupol wurden zerstört.
Die Besatzungsmacht versprach den Menschen neue Wohnungen, doch stattdessen bauen die Eindringlinge kommerzielle Wohnungen.
Die russischen Invasoren verwandeln Mariupol und die umliegenden Dörfer in ihr militärisch-logistisches Zentrum.
Wie berichtet verursachte die russische Aggression in Mariupol eine der größten humanitären Katastrophen. Die Stadt ist durch Beschuss zu fast 90 Prozent zerstört.