Keine Reduzierung der Armee und keine Gebietsabtretungen: Selenskyj über „rote Linien“
Bei künftigen Friedensgesprächen wird die Ukraine nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht der Reduzierung der Armee zustimmen und die besetzen Gebiete als russisch nicht anerkennen. Eine starke Armee sei Priorität und deswegen sei die Reduzierung der Armee die „rote Linie“ für die Ukraine, sagte der Staatschef bei einem Treffen mit Leitern der Gemeinden der nördlichen Oblast Tschernihiw.
Die Ukraine würde ihm zufolge alles tun, um die heutige Stärke der Arme unverändert bleibe. „Die große Armee, dreimal größer als zu Beginn des Krieges. Die Armee, die sich nur modernisiert“, antwortete er auf die Frage der Vorsitzenden des Oblast-Rates Olena Dmytrenko.
Die nächste „rote Linie“ bei Friedensgesprächen ist laut Selenskyj die Nichtanerkennung der von Russland besetzten Gebieten als russisch. „Das sind ukrainische Territorien, das ist für uns eine der wichtigsten „roten Linien“. Auf jeden Fall sind das die vorübergehend besetzten Gebiete“, sagte er weiter. Ein gerechter Frieden werde es nur dann geben, wenn alle besetzen Gebiete zurückkehrt werden. Der Präsident betonte aber, dass die Rückkehr dieser Gebiete später über den diplomatischen Weg stattfindet. „Ich glaube, dass was bestimmte Gebiete betrifft, ist das der einzige Weg.“.
Selenskyj am Donnerstag das Dorf Jahidne in der Oblast Tschernihiw besucht. Jahidne wurde zu Beginn der umfassenden Invasion 2022 von den russischen Truppen besetzt. Die Russen hielten Hunderte Dorfbewohner fast einen Monat lang im Keller einer Schule gefangen.