EBWE senkt ihre Prognose für ukrainische Wirtschaft in nächstem Jahr
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) belässt ihre Prognose für die ukrainische Wirtschaft vom Mai unverändert und senkt die Prognose für die Konjunktur im kommenden Jahr. Das geht aus einem Bericht der Bank hervor.
Die EBWE erwartet wie zuvor einen BIP-Rückgang in der Ukraine 2022 um 30 Prozent. Für 2023 prognostiziert die Bank statt einer starken Erholung von 25 Prozent nur das BIP-Wachstum von 8 Prozent. Die Senkung der Prognose ist laut er Bank ein Zeichen dafür, wie stark die Unsicherheit die Wirtschaftsaussichten für die Ukraine belastet.
Dem Bericht zufolge war die Zerstörung des Humankapitals, der Infrastruktur und der Produktionskapazität wegen des Krieges enorm, obwohl die Kampfhandlungen in den letzten Monaten kompakter geworden sind und in den Gebieten stattfinden, in denen nur etwa 20 Prozent des BIP erwirtschaftet werden. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung hätten das Land bis Mitte August verlassen, weitere 15 Prozent wurden Binnenflüchtlinge.
Aufgrund von Lieferengpässen, logistischen Herausforderungen, finanziellen Schwierigkeiten und dem Arbeitskräftemangel wurde die Wirtschaftstätigkeit selbst in Regionen ohne Kampfhandlungen stark beeinträchtigt, so die EBWE. Die russische Blockade von Häfen, die Behinderung von Agrarexporten und die Zerstörung vieler Stahlproduktionsanlagen im Osten des Landes hätten die Ausfuhr von beiden wichtigen Gütern des Landes stark verringert, die fast die Hälfte aller Exporteinnahmen der Vorkriegszeit generierten.