Nach Fall der Kinderlähmung in Region Riwne: Poliovirus auch in Transkarpatien nachgewiesen
Im Rahmen der epidemiologischen Ermittlungen nach einem Fall der Poliomyelitis in der Oblast Riwne wurde das Poliovirus auch in der Oblast Transkarpatien nachgewiesen. Die Ermittlungen wurden von dem Gesundheitsministerium durchgeführt, teilte der stellvertretende Gesundheitsminister und Hauptamtsarzt für Hygiene und Epidemiologie, Ihor Kusin, am Freitag vor der Presse mit.
Nach seinen Worten kehrte das Poliovirus wieder in die Ukraine zurück und verursachte die Kinderlähmung bei einem 17 Monate alten Kind in der Region Riwne. Die Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums suchten ihm zufolge nach Kontaktpersonen und nahm Proben von Wasser und Boden. Eine Sondergruppe sei in der Oblast Transkarpatien tätig, wo das Poliovirus nachgewiesen worden sei.
Laut Kusin wurden die Proben an ein Referenzlabor der Weltgesundheitsorganisation in Helsinki gesandt. Nach den Ermittlungen würden entsprechende Maßnahmen auf der nationalen Ebene getroffen werden.
Nach Angaben von Kusin waren in der Gemeinde, wo das erkrankte Kind wohnt, 242 Kinder nicht gegen Poliomyelitis geimpft. Im Rahmen einer Impfkampagne wurden nur 88 Kinder geimpft, noch 109 hatten vorübergehende Kontraindikationen. Die Eltern von 48 Kindern lehnten die Impfung ab.
Kusin sagte weiter, dass die Corona-Pandemie eine negative Auswirkung auf Zugang zur medizinischen Versorgung. Insbesondere gehe es um Standardimpfungen im Rahmen des nationalen Impfkalenders. Die Impfquote gegen Poliomyelitis von Kindern im Alter bis zwölf Montagen liege Anfang Oktober bei 59,7 Prozent. Besonders schlimm sei die Situation in den Oblasten Transkarpatien, Iwano-Frankiwsk und Cherson.