Russischer Senderchef Konstantin Ernst gesteht Lüge über Abschuss von MH17

Der Generaldirektor des russischen Fernsehsenders Erster Kanal (Channel One) Konstantin Ernst hat gestanden, dass ein Beitrag seines Senders über den Abschuss des Fluges MH17 durch ein ukrainisches Kampfflugzeug eine Fälschung war.

Das teilte nv.ua unter Berufung auf The New Yorker mit. Im November 2014 veröffentlichte Erster Kanals ein „sensationelles“ Satellitenbild, das angeblich von westlichen Geheimdiensten aufgenommen wurde, und behauptete, dass auf dem Bild zu sehen ist, wie das ukrainische Kampfflugzeug die Malaysia-Airlines-Maschine angreift. Das Bild wurde sofort als eine Fälschung entlarvt.

Auf den Beitrag angesprochen, sage Ernst, dass es ein einfacher Fehler war. „Ja, wir sind Menschen, wir haben einen Fehler gemacht, aber nicht absichtlich“, sagte Ernst. Dabei nannte er einen Untersuchungsbericht zum Abschuss der Passagiermaschine unprofessionell. „Sie sind der Meinung, dass der niederländische Bericht wahr ist, und ich bin der Meinung, dass der niederländische Bericht unprofessionell ist“, erklärte er.

Die Boeing von Malaysia Airlines wurde am 17. Juni 2014 über den besetzten Gebieten der Ostukraine abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Laut dem Bericht des internationalen Ermittlerteams (Joint Investigation Team JIT) zum Abschuss von MH-17 wurde die Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit einem Flugabwehrsystem Buk der russischen Streitkräfte abgeschossen. Das Buk-Raketensystem gehörte zu Beständen der 53. Luftabwehr-Brigade in der russischen Stadt Kursk. Das Ermittlungsteam besteht aus Vertretern der Niederlanden, Malaysias, Australiens, Belgiens und der Ukraine.