Neues Fake News über Leopard-Panzer: Ukrainische Soldaten beantragen Asyl in Deutschland

Russische Medien verbreiten ein gefälschter Screenshot eines Artikels in Financial Times über die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland.

Die Krem-Medien und Z-Kanäle auf Telegram berichten, dass zwei Panzersoldaten, die am Kampfpanzer Leopard 2 in Deutschland ausgebildet werden, angeblich aus einem Trainingszentrum geflohen seien und „politischen Asyl“ in Deutschland beantrag hätten.

Als Beweis dafür führen die Propagandisten den Screenshot eines Artikels in der britischen Zeitung Financial Times an. Sie posten jedoch den Screenshot, einen Link auf den Artikel fehlt.

Der Screenshot ist aber ein Fake. Der echte Artikel wurde auf der Webseite der Zeitung am 2. Februar veröffentlicht. Es handelt sich im Artikel ausschließlich darum, dass die ukrainischen Soldaten „nächste Woche“ die Ausbildung an den deutschen Kampfpanzern beginnen werden.

Die russischen Propagandisten fälschten den zweiten Absatz: „Zwei von Ukrainern, die zur Ausbildung kamen, beantragen politischen Asyl in Deutschland, weil sie nicht bereit sind, in einem sinnlosen Krieg zu sterben. Sie behaupten, dass mehr Waffenlieferungen an die Ukraine keinesfalls zum Sieg der ukrainischen Streitkräfte beitragen.“

Im echten Artikel lautet der zweite Absatz wie folgt: „Zwei Menschen, die mit der Ausbildung vertraut sind, sagten, alles sei für den Beginn der Schulung mit dem Einsatz von modernen Kampfpanzern vorbereitet ist, nachdem mehrere europäische Länder in der letzten Woche nach monatelangen Diskussionen und dem Druck seitens der Ukraine ihre Lieferung an Kyjiw zugesagt haben.“

Wer aber in Deutschland Asyl sucht, dann sind es die Russen, die von der Mobilisierung in Russland fliehen.

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine wurde in Deutschland Asyl für 1149 Russen gewährt und 679 humanitäre Visa für sie ausgestellt (Stand: 13. Januar 2023).

Die Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 wurde zu einem der beliebtesten Themen für russische Fake News im Zusammenhang mit Deutschland und Polen.

Andrij Olenin