Ukraine und Großbritannien gegen Nord Stream 2 - Außenminister Kuleba
Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba hat am Mittwoch in London Gespräche mit seiner britischen Amtskollegin, Liz Truss, geführt. Das war das dritte Treffen zwischen Kuleba und Truss in den letzten zwei Wochen, teilte das ukrainische Außenamt mit.
Kuleba informierte seine Gesprächspartnerin über die aktuelle Sicherheitslage entlang der ukrainischen Staatsgrenze und im Gebiet des russisch-ukrainischen Konflikts, über die russischen Desinformationen und die Bemühungen Russland, die Situation in der Ukraine zu destabilisieren, heißt es in der Mitteilung. „Russland hat nahe der ukrainischen Grenze und in den besetzten Gebieten mehr als 100.000 Soldaten und viel Waffen zusammengezogen. Die russische Staatsführung weigert sich, die Truppenbewegungen zu erklären, die russischen Amtsträger drohen der Ukraine mit der Vernichtung. Gleichzeitig blockiert Moskau jede Fortschritte bei den Friedensgesprächen im Normandie-Format und in der trilateralen Kontaktgruppe. Wir arbeiten zusammen mit Partnern daran, um Russland an den Verhandlungstisch zurückzubringen“, betonte der Außenminister.
Liz Truss bekräftigte im Gespräch die Position ihres Landes zur Unterstützung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine. London beteilige sich schon aktiv an internationalen Bemühungen zur Entwicklung eines umfassenden, von der Ukraine angeregten, Pakets, um Russland von der weiteren Aggression abzuhalten.
Kuleba und Truss besprachen auch Schritte zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine, insbesondere des Ausbaus der ukrainischen Marine, der besseren Ausbildung der Soldaten und des Kampfes gegen die Desinformationen.
Ein weiteres Thema des Gesprächs war die Energiesicherheit. Kuleba und Truss einigten sich darauf, dass beide Länder gegen die Gasleitung Nord Stream 2 sind, weil dieses geopolitische Projekt Russlands die Untergrabung der Energiesicherheit der Ukraine und des ganzen Europas zum Ziel habe.
Der ukrainische Minister betonte das Interesse der Ukraine an einer Zusammenarbeit mit Großbritannien für die Diversifizierung von Energiequellen, darunter in den Bereichen saubere Energie und Wasserstoffproduktion. Er sprach sich für eine volle Nutzung der Möglichkeiten des Freihandelsabkommens zwischen der Ukraine und Großbritannien aus, um den Handel zur steigern und britische Investitionen anzulocken.