Ukraine zeigt sich bereit, über neutralen Status zu verhandeln - Präsidialbüro
Die Ukraine werde auf keine inakzeptablen Ultimaten des Aggressorlandes eingehen. Sie sei aber bereit, Fragen wie den neutralen Status zu diskutieren.
Dies erklärte der Vizechef des Büros des Präsidenten der Ukraine, Ihor Showkwa, in einen Interview für Tagesschau (ARD).
„Diese Frage könnte Gegenstand einer Diskussion sein“, sagte der Politiker auf die Frage eingehnd, ob die Ukraine bereit sei, ihren neutralen Status zu akzeptieren, wenn es zu direkten Verhandlungen auf höchster Ebene komme.
Allerdings machte er deutlich, dass zwei Voraussetzungen für Verhandlungen notwendig seien, die zuvor erfüllt sein müssten: Rückzug der russischen Truppen und Waffenstillstand. Die ukrainische Seite benötige strikte Garantien, damit "eine solche Situation nie wieder passieren könne", betonte Showkwa.
Die Ukraine erwarte von den Nachbarländern einschließlich Russland, Deutschland, Polen, die Türkei eine Sicherheitsgarantie der ukrainischen Souveränität. „Wir verlangen solche Garantien, damit wir nicht eine solche Wiederholung eines Krieges erleben können“, sagte der Politiker.
Showkwa machte deutlich, dass die internationalen Partner der Ukraine helfen sollten, ein Treffen auf Präsidentenebene zustande zu bringen. Er spreche darüber mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.
Auf die Frage eingehend, wo sei die Ukraine bereit, auf Russland zu zugehen, sagte Showkwa: „Die Ukraine wird keine Kompromisse, keine Ultimaten akzeptieren. Die Verhandlungen und eine mögliche Übereinkunft können erst zustandekommen, wenn die Kriegshandlungen aufgehört haben. Wir sind nicht die Aggressoren. Wir werden nie die Angreifer sein. Und wir brauchen strikte Sicherheitsgarantien, damit eine solche Situation nie wieder eintreten kann. Übrigens nicht nur in der Ukraine. (…) Wenn wir es nicht stoppen, kann Russland weiter angreifen“, betonte der Vizechef des Präsidialbüros.
nj