„Privatisierte“ Ölpipeline und Kohle aus „L/DNR": Medwedtschuk teilt SBU seine Version mit

Der Parlamentsabgeordnete Viktor Medwedtschuk teilte Einzelheiten zur Herausnahme der Ölpipeline „Samara – östliche Richtung“ aus dem staatlichen Eigentum und zur Beschaffung von Kohle in den sogenannten „Volksrepubliken LNR und DNR“.

Dies meldet der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) im Messengerdienst Telegram.

Medwedtschuk wurde vom SBU festgehalten. Er wird des Hochverrats und der Beihilfe zum Terrorismus angeklagt.

„Bei der Darstellung des Schemas hat Medwedtschuk die Rolle des ehemaligen Präsidenten Petro Poroschenko detailliert. Er (Poroschenko – Red.) habe sich an Medwedtschuk nicht nur mit der Bitte gewendet, sich mit der Führung der Russischen Föderation in Verbindung zu setzen. Poroschenko habe die Annahme erforderlicher Entscheidungen in allen ukrainischen Behörden sichergestellt“, erklärte der SBU.

"Damit diese Pipeline Privateigentum wird, tatsächlich aber Poroschenko gehört, musste eine Reihe von Handlungen durchgeführt werden (...) Gerichte, die Staatsanwaltschaft, das Kartellamt, der Staatsvermögensfonds. Sie alle haben Entscheidungen getroffen, die natürlich für die persönlichen Interessen von Präsident Poroschenko notwendig sind", sagte Medwedtschuk.

Der Verhaftete bekräftige, dass er sich mit den Fragen zur Pipeline auf Wunsch des Ex-Präsidenten beschäftigt habe. Schließlich habe er in einem Jahr des Betriebs der Ölpipeline doppelt so viel für deren Besitzer verdient, als in Lösegeld investiert wurde - knapp 42 Millionen US-Dollar.

Medwedtschuk teilte auch Details zur Beschaffung von Kohle 2014-2015 in den vorübergehend besetzten Gebieten in den sogenannten „Volksrepubliken DNR und LNR“ mit.

„Daran war praktisch die gesamte Spitze des Staatsapparats, von Präsident bis hin zu den Ministern, Ordnungshütern, und denen beteiligt, die dieses Schema direkt umgesetzt haben“, erklärte Medwedtschuk.

Er nannte konkrete Familiennamen von ranghohen Beamten, die Interessen des Staates Schäden zugefügt haben. Es handel sich um ehemalige Beamte, Ex-Chefs der Nationalbank, Parlamentsabgeordnete und Vertreter der Strafverfolgungsbehörden.

Der Sicherheitsdienst machte deutlich, Ermittlungen gegen den Inhaftierten würden fortgesetzt, um alle Tatsachen, Umstände, Organisatoren und Beteiligten an begangenen Verbrechen festzustellen.

Der Anwalt des Ex-Präsidenten, des Parlamentsabgeordneten Petro Poroschenko, Ihor Holowan, sagte, dass die Aussage des inhaftierten Parlamentsabgeordneten, Viktor Medwedtschuk, über die Herausnahme der Ölpipeline „Samara – östliche Richtung“ aus dem staatlichen Eigentum und über die Beschaffung von Kohle in den sogenannten „Volksrepubliken LNR und DNR“ eine PR-Aktion sei. Und man könne Medwedtschuk nicht vertrauen, hieß es.

nj