Borrell: Russland muss Verantwortung für MH17 anerkennen, Urteil des Gerichts ist erster Schritt
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell betonte die Notwendigkeit, alle Umstände des Abschusses einer Malaysia Airlines Boeing mit der Flugnummer MH17 über dem Donbass zu untersuchen. Alle 298 Insassen (283 Fluggäste und 15 Besatzungsmitglieder) kamen dabei ums Leben. Borrell nannte das Urteil „erster Schritt hin zur Wahrheit“.
Dies geht aus der Erklärung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell heraus, die auf der Seite des Europäischen Auswärtigen Dienstes veröffentlicht wurde.
"Die strafrechtlichen Ermittlungen bezüglich der Beteiligung anderer Personen sind im Gange, ebenso wie die Verfahren gegen den russischen Staat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO).", heißt es im Dokument.
Im Namen der EU appellierte Borrell erneut an Russland, Verantwortung für die "Tragödie" zu übernehmen und bei den laufenden Ermittlungen uneingeschränkt zu kooperieren.
Das niederländische Strafgericht verurteilte am 17. November drei Russen und einem Ukrainer zu lebenslanger Haft in dem Fall.
Das Gericht befand den früheren "Verteidigungsminister" der so genannten Volksrepublik Donezk ("DNR") Igor Girkin (Strelkow), den General und zum Zeitpunkt des Abschusses des Flugzeuges Oberst des militärischen Geheimdienstes des Generalsstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation, der Chef des militärischen Geheimdienstes der so genannten "Volksrepublik" Donezk Sergej Dubinski und den Bürger der Ukraine Leonid Charchenko, der auf der Seite der "DNR" kämpfte, für den Anschlag verantwortlich und verurteilte sie zu lebenslanger Haft. Sie sollen außerdem den Hinterbliebenen 16 Millionen Euro Entschädigung zahlen.
Ein vierter Angeklagter,Oleg Pulatow, wurde freigesprochen.
Foto: ERA
nj