Österreichisches Parlament verurteilt Holodomor als „schreckliches Verbrechen“
Der Österreichische Nationalrat verabschiedete eine Verordnung, in der er Holodomor 1932-1933 in der Ukraine als „schreckliches Verbrechen“ des Stalin-Regimes bezeichnete.
Dies teilt der eigene Korrespondent von Ukrinform in Österreich mit.
Das Dokument „Über Verhinderung von Hunger und Mangel als Kriegswaffe gegen die Zivilbevölkerung“ wurde einstimmig verabschiedet, alle Parlamentsfraktionen stimmten dafür.
Im Dokument wurde der 90. Jahrestag von Holodomor, genannt brutaler Hunger, der 1931/33von der Sowjetunion vorsätzlich und systematisch gegen die Zivilbevölkerung ausgelöst wurde, erwähnt. In der Ukraine fielen bis zu sieben Millionen Menschen der Hungersnot zum Opfer. Es wurde auch betont, dass die Weltgemeinschaft dieses „schreckliches Verbrechen“ ignoriert hatte. Einer der wenigen westlichen Persönlichkeiten, die in den 1930er Jahren gegen Holodomor protestierten, war Kardinal Theodor Innitzer, Erzbischof von Wien.
Die Parlamentsabgeordneten sprachen sich einstimmig dafür aus, dass Hunger und Mangel nicht als Kriegswaffe gegen die Zivilbevölkerung oder als ein Druckmittel gegen Regierungen eingesetzt werden dürfen.
Inzwischen wurde die Definition des „Völkermordes“ von der rechtspopulistischen und pro-russischen Freiheitlichen Partei Österreichs abgelehnt. Auch in der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei Österreichs wurde die Definition von „Völkermord“ nicht unterstützt.
Die Österreichische Volkspartei (Vorsitzender österreichischer Bundeskanzler Karl Nehammer) weigerte sich auch, Holodomor als Völkermord an dem ukrainischen Volk anzuerkennen.
nj