Ungarn hält befreite ukrainische Soldaten de facto gefangen – Menschenrechtsbeauftragter Lubinez
Ungarn hält ukrainische Soldaten, die Russland an das Land übergeben hat, faktisch gefangen. „Sie sind de facto isoliert, die Zahl ihrer Gesprächspartner ist begrenzt, ihnen wurden Mobiltelefone weggenommen“, sagte der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, im Fernsehen.
Nach seinen Worten haben die ukrainischen Diplomaten keinen Zugang zu acht Soldaten. „Wir wissen nicht, warum diese ukrainischen Bürger, die sich auf dem ungarischen Territorium befinden, bleiben praktisch im Status der Kriegsgefangenen“, so Lubinez.
Er bezeichnete die Überführung der Kriegsgefangenen aus Russland nach Ungarn als Verstoß gegen das Völkerrecht. Ungarn sollte in erster Linie die Ukraine und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) darüber informierten. Die Ukraine wisse auch nicht, wie diese Soldaten aus Russland nach Ungarn gelangten.
Die Russisch-Orthodoxen Kirche teilte zuvor über die Übergabe der elf ukrainische Kriegsgefangenen aus der Region Transkarpatien im Westen der Ukraine an Ungarn mit. Die ukrainische Regierung wurde über entsprechende Gespräche zwischen Ungarn und Russland nicht informiert und erfuhr über die Übergabe aus öffentlichen Äußerungen des ungarischen Vizeregierungschefs Zsolt Semjen.
Nach Bemühungen der ukrainischen Diplomaten konnten drei von elf Ukrainer nach Hause zurückkehren.