Italien: Selenskyj spricht vor G7-Staats- und Regierungschefs

Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag eine Rede vor den Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben großen Industrienationen gehalten. Das ist ein wirklich besonderes Format der G7, ein globales Treffen, das verschiedene Teile der Welt zusammenbringt, und das ist richtig. Nur gemeinsames Handeln der Mehrheit der Welt kann Probleme lösen, sagte er laut dem Präsidialamt.

In der Rede konzentrierte Selenskyj sich auf fünf Punkte. Als erster Punkt nannte er die Sicherheit und dankte den Staats- und Regierungschefs für die Gemeinsame Erklärung der G7 im Juli 2023 in Vilnius über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Im Rahmen dieser Erklärung unterzeichne die Ukraine am Donnerstag zwei Sicherheitsabkommen mit den USA und Japan. Damit würden Sicherheitsvereinbarungen mit allen Länder der G7-Gruppe abgeschlossen. Der zweite Punkt ist laut Selenskyj eine bessere Zusammenarbeit bei Waffenlieferungen und bereits jetzt. Es gehe um die Luftverteidigung, vor allem um Patriot-Flugabwehrsysteme, die alle russischen Raketen abschießen, sowie um die Fähigkeit, russische Terroristen zu vernichten, wo immer sie sich befinden, auch auf dem Territorium Russlands. Die Erlaubnis, westliche Waffen außerhalb des ukrainischen Territoriums zur Verteidigung von Charkiw und anderen Städten einzusetzen, habe die ukrainische Verteidigung gegen russische Angriffe gestärkt. Der Präsident bat aber um mehr Patriot-Systeme sowie um Beschleunigung der Lieferung von F-16-Kampfjets und in diesem Zusammenhang um eine schnellere Ausbildung der Piloten.

Der dritte Punkt in der Rede von Selenskyj war der Wiederaufbau der Ukraine. Er sagte, die Ukraine brauche einen klaren Plan zum Wiederaufbau, wie der Marshall Plan für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Er rief die G7-Länder auf, den solchen Plan zu erarbeiten und ihn durch eine gemeinsame Deklaration der G7-Gruppe anzunehmen. Die Wiederaufbau-Deklaration könne bis zum Nato-Gipfeltreffen in Washington vorbereitet werden. Weiter sprach Selenskyj über die Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte für den Wiederaufbau der Ukraine. Er bat die Staats- und Regierungschefs, den Plan zur Nutzung russischer Vermögenswerte zu unterstützen, mit dem der Ukraine schnell 50 Milliarden Dollar bereitgestellt werden. Und dieses Geld sollte sowohl der Verteidigung als auch dem Wiederaufbau dienen. Er forderte auch einen funktionierenden Mechanismus zur Beschlagnahmung von 300 Milliarden Dollar der russischen Vermögenswerte. Damit könne man den Staaten, die den Terror unterstützen, klarmachen, dass sie dafür bezahlen würden. Der fünfte Punkt der Rede war der Friedensgipfel in der Schweiz. „Übermorgen können wir einen echten Schritt in Richtung eines gerechten Friedens für unser Land und für ganz Europa machen“, betonte der Präsident. Er bedankte sich bei der G7-Gruppe für Ihre Unterstützung des Gipfels und der ukrainischen Friedensformel. Er hoffe auf die Unterstützung der G7 bei der Umsetzung der von der Ukraine entwickelten Schritte.