Niemand kann Wind mit radioaktiven Stoffen stoppen, doch wir alle können russischen Terrorstaat stoppen - Selenskyj warnt vor neuer Atomkatastrophe
Nach seinen Worten schossen die russischen Panzer direkt auf das Atomkraftwerk. Die Russen stationieren Waffengeräte auf dem Gelände der Anlage und entsorgen dort sogar ihre Munition. „Die russischen Militärangehörigen müssen wissen, dass sie das ganze Europa der Gefahr einer Atomkatastrophe auszusetzen“, erklärte der Staatschef. Die russische Führung ist sich voll und ganz bewusst, welche Folgen sein könnten, wenn ihre Truppen das Atomkraftwerk beschießen, insbesondere mit Raketenartillerie. Die Flugbahn der Marschflugkörper, mit denen Russland das ukrainische Territorium angreift, verläuft Selenskyj zufolge nicht zufällig über den ukrainischen Atomkraftwerken. Das seien Anzeichen des russischen Atomterrorismus. „Ich bin sicher, dass jeder von ihnen darüber nachgedacht hat, was tun, wenn Russland taktische Atomwaffen einsetzt. Machen Sie sich noch auch darüber Gedanken, dass Russland den größten größten Unfall in der Geschichte im AKW Saporischschja verursachen kann, der mit seinen Folgen noch schrecklicher als Tschornobyl sein kann, de facto kann aber dasselbe sein, wie der Einsatz von Atomwaffen durch Russland ohne Atomangriff. Niemand von uns kann den Wind mit radioaktiven Stoffen stoppen, doch wir alle können gemeinsam den Terrorstaat stoppen“, so Selenskyj.
Nach Worten des Präsidenten versuchten die sowjetischen Behörden die Nuklearkatastrophe von Tschornobyl im Jahr 1986 verheimlichen. Die russische Führung tue aber alles, um das Risiko des Atomunfalls maximal zu erhöhen.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist das größte in Europa und wurde am 4. März 2022 von russischen Truppen eingenommen. Die Russen stationieren auf dem Gelände des Kraftwerkes Waffen mit Munition.
Am 5. und 6. August nahmen die Russen die Infrastruktur des Atomkraftwerkes unter Beschuss. Die Raketen schlugen in der Nähe des Trockenlagers mit abgebrannten Kernbrennstoffen ein. Dort wurden 174 Container mit abgebrannten Kernbrennstoffen unter freiem Himmel gelagert. Beim Beschuss wurden eine Stickstoff-Sauerstoff-Station und drei Sensoren zur Strahlungsüberwachung rund um das Trockenlager beschädigt.
Auf dem AKW-Gelände befinden sich seit dem Tag seiner Einnahme bis 500 russische Soldaten.