Raketenangriff auf Dorf Hrosa in Region Charkiw: Zahl der Todesopfer auf 53 gestiegen
„Verstümmelte Leichen mussten Stück für Stück gesammelt werden. Wir haben 135 Leichenteile untersucht und sind immer noch damit beschäftigt. Mobile DNA-Labore und Forscher arbeiten rund um die Uhr. Am ersten Tag wurden 51 Tote gezählt. Bei der Inspektion des Tatorts wurden 28 Personen identifiziert. Jetzt sind 53 Verstorbene identifiziert worden“, sagte Bolwinow.
Er fügte hinzu, dass angesichts der noch nicht identifizierten Körperteile und Vermisstenmeldungen die endgültige Zahl der Todesopfer steigen könnte.
Ihm zufolge wurden bereits insgesamt 288 DNA-Untersuchungen durchgeführt. Ohne die verfügbare moderne Geräte, die die Polizei der Region Charkiw im vergangenen Jahr von ausländischen Partnern erhalten hat, könnte die Durchführung einer solchen Anzahl von Untersuchungen fast ein Jahr dauern.
Während der Ermittlungen gingen 22 Vermisstenmeldungen ein. Vier Meldungen wurden nicht bestätigt, Personen wurden gefunden, 13 der Toten konnten identifiziert werden, fünf gelten noch als vermisst.
Wie berichtet, starteten russische Truppen am 5. Oktober einen Raketenangriff auf ein Ladencafé im Dorf Hrosa im Gebiet Charkiw, als dort ein Totenmahl für einen Soldaten stattfand, der in seinem Heimatdorf umgebettet wurde. Mindestens 51 Menschen starben, darunter der Sohn, die Schwiegertochter und die Frau des gefallenen Soldaten. Ein Opfer verstarb noch am selben Tag im Krankenhaus. Sechs weitere Menschen wurden schwer verletzt. Nach Angaben von Polizeibeamten haben die Russen das Café mit einer Iskander-M-Rakete beschossen, ihre Trümmer wurden vom Ort der Tragödie aufgehoben.
Ab Samstag, dem 7. Oktober, begann das Dorf mit der Bestattung der Toten. Wie Andriyj Kanaschewytsch, der Chef der Bezirksmilitärverwaltung von Kupjansk, feststellte, kamen während des Terroranschlags ganze Familien um.
Mit Stand vom Morgen des 9. Oktober wurden 49 Tote identifiziert.
Foto: Staatskatastrophenschutzdienst der Ukraine