Feind konnte nicht in strategischen Richtungen wesentlich vordringen – Syrskyj
Dies erklärte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, Generaloberst Oleksandr Syrskyj, in einem Interview mit Ukrinform.
„Die Situation an der Front ist wirklich schwierig. Aber an der Front kann sie auch nicht anders sein. Zweifellos erfordert jeder Tag von unseren Soldaten und Offizieren maximale Anstrengungen. Aber wir stehen nicht nur in der Defensive, sondern rücken auch jeden Tag in verschiedene Richtungen vor. Außerdem übersteigt die Anzahl der von uns zurückeroberten Positionen die Anzahl der verlorenen Positionen. Dem Feind gelang es nicht, in strategischen Richtungen wesentlich vorzudringen, seine Gebietsgewinne, auch wenn es solche gibt, sind von taktischer Bedeutung. Wir kontrollieren diese Situation“, sagte Syrskyi.
Gleichzeitig stellte er fest, dass die aktuelle Situation in bestimmten Richtungen weiterhin angespannt bleibe, da die russischen Besatzer ihre Anstrengungen durch eine zahlenmäßige Überlegenheit beim Personal und massive Angriffe auf ukrainische Stellungen, bei denen sie mit ihren eigenen Verlusten an Personal und Technik nicht rechnen, verstärken. In einigen Richtungen wehren Einheiten der Verteidigungskräfte der Ukraine mehrere Dutzend solcher Angriffe ab.
„Aber wir haben gelernt, nicht mit Menge an Munition zu kämpfen, sondern mit Können, die verfügbaren Waffen einzusetzen. Darüber hinaus nutzen wir maximal die Vorteile unbemannter Luftflugzeuge. Obwohl der Feind versucht, uns mit dieser wirksamen Waffe einzuholen“, sagte der Oberbefehlshaber weiter.
Ihm zufolge setzen die russischen Aggressoren ihre Angriffsversuche auf breiter Front fort und versuchen um jeden Preis, die Grenzen der Gebiete Donezk und Luhansk zu erreichen, die ukrainischen Truppen auf dem linken Dnjepr-Ufer in der Region Saporischschja zu drängen. Die Streitkräfte der Ukraine halten die Stellungen und die Hilfe von Partnern könnte in diesem Kampf erheblich helfen.
„Mit dem Können des Personals ist bei uns also alles in Ordnung. Wir hoffen, von unseren Partnern eine größere Anzahl an Luftverteidigungsgeräten und, vor allem Raketen für sie, zu erhalten, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Feind zu Taktik massiver Luftangriffe, sowohl auf ukrainische Truppen als auch auf zivile Infrastruktur und friedliche Städte in der Ukraine, überging. Wir müssen sie schützen“, so Syrskyj.
Wie berichtet, wird Deutschland in den kommenden Tagen 10.000 Artilleriegeschosse aus dem Vorrat der Bundeswehr an die Ukraine übergeben.
Foto: Oleksandr Syrskyi/Telegram