Russen töteten seit dem Dezember mindestens 15 sich ergebende ukrainische Soldaten – HRW
Human Rights Watch untersuchte laut dem Bericht drei Fälle der Hinrichtungen von mindestens zwölf ukrainischen Soldaten, indem die Nichtregierungsorganisation Drohnenaufnahmen überprüfte und analysierte, die am 2. und 27. Dezember sowie am 25. Februar 2024 in den sozialen Medien veröffentlicht wurden. Laut der Organisation zeigten in diesen Fällen die Soldaten klar die Absicht, sich zu ergeben, und durften als außer Gefecht befindliche Soldaten (hors de combat) nicht mehr angegriffen werden.
Im vierten Fall, der Human Rights Watch untersuchte, handelte es sich um ein weiteres am 19. Februar in den sozialen Medien veröffentlichten Video, das zeigt, wie zwei russische Soldaten drei unbewaffnete ukrainische Soldaten hinrichten. Obwohl ein Nutzer, der das Video postete, den Ort des Vorfalls angab, konnte Human Rights Watch den Ort nicht unabhängig überprüfen. Im fünften Fall stützten sich die Ermittlungen auf ein Interview mit einem ukrainischen Soldaten, ein am 16. Februar auf einem Telegram-Kanal veröffentlichtes Video und eine ausführliche Berichterstattung in den Medien, einschließlich Interviews mit Familienmitgliedern eines der Opfer. „Den Angaben zufolge wurden bei dem Vorfall sechs Soldaten hingerichtet, die Umstände waren jedoch weniger klar“.
Human Rights Watch schrieb am 22. April einen Brief an den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und bat um Erklärungen zu den oben beschriebenen Fällen sowie darum, ob es Befehle für die russischen Streitkräfte gibt, kapitulierende ukrainische Soldaten zu töten, anstatt sie gefangen zu nehmen. Es gab keine Antwort.
Am 9. April erklärte Chef der Abteilung für Kriegsverbrechen im Büro des Generalstaatsanwalts Juri Bilousow, dass die Russen nach Angaben der Behörde 54 ukrainische Kriegsgefangene exekutierten.