Die Helden des neuen Ukrinform-Projekts „Kommandeure unseres Sieges“ sind die Leiter verschiedener Ränge und verschiedener Waffengattungen, die mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen, ihrer Autorität, ihrer Professionalität und ihrem bedingungslosen Glauben an den Sieg bereits ihre Namen in die moderne Geschichte der Ukraine einschreiben.
Das aktuelle Gespräch ist dem Helden der Ukraine, dem Oberst der Streitkräfte der Ukraine, dem Kommandeur der neu gebildeten Truppengattung Kräfte unbemannter Systeme (Unmanned Systems Forces), Wadym Sucharewskyj, (Rufzeichen Barsuk) gewidmet.
Im Jahr 2014 haben Sie einen Befehl gegeben, der in die Geschichte einging, das Feuer auf Girkins Söldner zu eröffnen. Und eben dieser Tag wird als Beginn des Krieges zwischen der Ukraine und Russland bezeichnet. Haben Sie damals erwartet, haben Sie gedacht, dass es zu einer umfassenden Invasion kommen würde?
Eigentlich hatten wir damit gerechnet. Als die Ereignisse noch vor der Annexion der Krim begannen, als die Angriffe auf unsere Militäreinrichtungen begannen, als unsere Fallschirmjäger mit militärischer Ausrüstung frontal gegen russische Einheiten zu kämpfen begannen, haben wir als Vertreter der regulären Armee bereits vorhergesehen, dass dies so einfach nicht enden würde. Und wir haben tatsächlich vorbereitet. Die Aufgaben, die wir mit den Kräften und Mitteln, die wir damals hatten, erledigt haben, waren sehr intensiv. Sie hatten einen systematischen, interessanten Charakter, und das eigentliche Ergebnis war das, dass die ATO (die militärische Anti-Terror-Operation – Red.) später schließlich begann - zuerst unter dem Vorsitz des Sicherheitsdienstes der Ukraine, dann als Militäroperation. Das war schon die logische Konsequenz.
Gab es Spannungen kurz vor dem Beginn einer groß angelegten Invasion?
Natürlich, denn als Mensch, Bürger seines Staates, Patriot... zerriss mir das Herz und die Seele blutete von dem, was geschah. Die Kraftlosigkeit ärgerte, dass so frech, so verräterisch die Politik des Nachbarn ist.
Indessen sind Sie Oberst, der stellvertretende Oberbefehlshaber der Streitkräfte, jetzt - der Kommandeur der Kräfte unbemannter Systeme geworden. Als Sie die Entscheidung getroffen haben, eine Militärperson zu werden, wer oder was hat Sie inspiriert?
Rückblickend kann ich wahrscheinlich so sagen, dass es für mich war, mich selbst zu finden, sich zu formieren. Ich suchte nach etwas, das mich verstehen lassen konnte, wer ich war und wozu ich fähig war. Ich kam ohne Vorladung zum Militärkommissariat. Mein Nachbar, der dort arbeitete, bot mir an, ein Verbindungsmann zu werden: "Das ist die Elite dort, du sitzest einfach, du wirst ruhig dienen... Und überhaupt, warum bist du gekommen, wir haben dich nicht vorgeladen". Und ich wollte zu Spezialeinheiten. Sie sagen, dass es zu Spezialeinheiten keine Vorladung gebe, es gebe Vorladungen für Luftlandetruppen. Ich sage, oh, das passt für mich. Und dementsprechend habe ich mich aufgedrängt.
Aber dann war dieser Fall nicht sehr beliebt, und wenn ich mich nicht irre, haben Sie es gegen Ihre Eltern getan.
Der Vater verstand mich nicht, denn wie alle Eltern wollte er mich natürlich als Manager, Anwalt, Geschäftsmann u. ä. sehen. Ihm war die Veränderung des Vektors nicht klar. Er hat versucht, davon abzuraten, aber er hat mich unterstützt, mir geholfen - und ich danke ihm sehr dafür.
Zurück zum Tag des Jahres 2014, als Sie bedingungslos die Führung übernommen haben, während Sie gegen den Befehl verstoßen haben... Ist es passiert, dass gegen Ihre Befehle verstoßen wurde und wie stehen Sie dazu?
Eine interessante Frage. Sie sollte wahrscheinlich meinen Untergebenen gestellt werden, weil es mir schwer fällt, meine Handlungen zu analysieren. Normalerweise achte ich auf Verstoß. Wenn ich, bedingt gesagt, Befehle erteilt habe, einen Weg zum Ziel zu gehen, das Ziel erreicht wurde, wenn auch nicht so - scheint es mir, dass dies für mich nicht kritisch ist.
Was unbemannte Luftfahrzeuge betrifft, warum haben Sie damit schließlich ihre Aktivitäten verbunden?
Zum ersten Mal habe ich meine Meinung unter meinen Untergebenen öffentlich geäußert: Hätte es jetzt irgendeine Drohne gegeben, würden wir jetzt reinhauen - und das wäre zumindest ein sehr interessantes Video. Das war noch im Frühjahr 2014. Dann der weitere Weg, zum Beispiel, als ich schon Bataillonskommandeur war: Es gab nun keinen Einsatz mit Mörser und keine aufklärerische Sabotagearbeit ohne eine Drohne. Das heißt, keine einzige Mine wurde ohne Korrigieren gegen den Feind eingesetzt. Dann begannen wir 2017 gemeinsam mit dem Freiwilligen ukrainischen Korps (DUK) in Richtung Mariupol Granaten auf den Kopf der Separatisten zu werfen. Ich habe dann gescherzt, dass dies keine Siegeswaffe ist, sondern eine Waffe des Terroranschlags. Aber mit all dem brachte nur das die Ergebnisse. Im Jahr 2022 wurde ich der Brigadekommandeur. Das Feuer zu korrigieren ist unser Vorteil. Das ist ein parallerer Weg zur Entwicklung der Mittel der elektronischen Kriegsführung mit Roboterplattformen, die bei dieser Aktivität Früchte trugen. Wir haben erfolgreiche Taktiken entwickelt und so erschien diese „Öko-Idee“ - um das Leben der Soldaten zu retten, bei einem Streifenflug effektiv Munition oder effektive unbemannte Luftfahrzeuge gegen den Feind eingesetzt zu haben.
Eine Drohneneinheit, deren Kommandeur Sie waren, nennt man am effektivsten. Wie konnten sie die Arbeit organisieren?
Ich sage das immer: Das ist ein Phänomen der Ukrainer. Und ich bin es als militärischer Manager, als Kommandeur gewohnt, Menschen bestimmte Aufgaben anzuvertrauen. Meine Aufgabe als Kommandeur ist es, das Talent und die Wünsche eines Menschen zu erkennen und ihn in die richtige Richtung zu lenken. Und die Tatsache, dass in einem Zeitraum irgendwo etwas erschien, etwas getan und modernisiert, verbessert, erfunden wurde – das ist genau das Verdienst dieser Jungen und Mädels, die in diesen Bereichen tätig waren. Meine Aufgabe war einfach – mich nicht einzumischen und ihnen den richtigen Kurs vorzugeben.
Die neuen Kräfte unbemannter Systeme – wie soll das alles funktionieren? Und welche konkreten Aufgaben stellen Sie sich auf diesem Posten?
Der Ansatz heißt Effektivität und Systematik. Die Kräfte bedeuten ein System. Wir sind für eine Luftkomponente, für eine Bodenkomponente und eine Seekomponente verantwortlich. Das sind Grundprinzipien, juristische Fragen, das sind Munition, Technologien, die Zusammenarbeit mit Herstellern und Erprobungen.
Das ist eine Ausbildung, die sehr wichtig ist und wahrscheinlich an erster oder zweiter Stelle stehen sollte, denn gerade die Ausbildung von kompetenten Piloten ist die Grundlage. Sie können so viele Drohnen haben, wie Sie wollen, aber wenn der Pilot kein Profi ist, wird die Effektivität zumindest nicht gleich sein. Und ich bringe immer das Beispiel, dass der Feind uns in vielerlei Hinsicht überlegen ist, aber gerade die Klugheit, Intelligenz und Effektivität unserer Piloten gibt uns eine Asymmetrie der Aktionen und Parität in vielen Bereichen.
Können Sie bereits erste Ergebnisse auf diesem Posten nennen?
Das Kommando formiert sich noch, es arbeitet in fast allen Bereichen, und das ist schon eine große Leistung, weil Personalressourcen, Ausbildung, Schulung eine große Herausforderung darstellen. Bisher gab es bei uns keine institutionelle Ausbildung der Offiziere, besonders auf der Führungsebene. Zweitens, die Arbeit für die Koordination und Planung der Angriffe sowohl in die Tiefe des feindlichen Gebiets als auch in den besetzten Gebieten wurde schon gemacht. An der Front kämpfen schon mehr als zehn unsere Einheiten, die an schwierigsten Frontabschnitten im Einsatz sind. Ausbildungsschulen werden sowohl anhand ausländischer als auch inländischer Flugzeugmuster gebildet. Es wurde ein Roboterübungsplatz gebildet, auf dem die Einheiten der Streitkräfte in Form von Wargaming trainiert und koordiniert werden - mit einem automatischen und systematischen Prozess zum Testen aller Arten von Software, Kommunikation und Systemen, die in einem einzigen taktischen Hintergrund verwendet werden. Was bedeutet das? Wir haben einen Arbeitsplatz, das heißt eine Kommandostelle, an der Offiziere, Soldaten, Unteroffiziere in Richtungen arbeiten, die zu dieser Zeit in einem einzigen taktischen Hintergrund unter dem Einfluss von Mittel der elektronischen Kriegsführung unter schwierigen Bedingungen eingesetzt werden, wo gleichzeitig Luftangriffe, Luftaufklärung und Bodenkomponenten mit Experimenten in Kommunikationsarten durchgeführt werden, um unsere Initiative nicht zu verlieren.Da wir alle wissen, dass gerade die Kanalverteilung zum Beispiel der gleichen FPV-Drohnen, der ständige Einsatz der feindlichen Mittel der elektronischen Kriegsführung uns sehr oft dazu veranlassen, die Technologie zu ändern, sehr oft auf die Verbindung zwischen unbemannten Systemen und Piloten zu achten. Und das sind sehr große Herausforderungen sowohl für unsere Industrie als auch für den Staatshaushalt. Gerade diese Arbeit ist in diesen Bereichen sehr notwendig und sehr ernst.
In Bezug auf den Einsatz von Drohnen durch die Russen - für wen jetzt der Vorteil ist und was zu tun ist, um die Führung in dieser Richtung zu behalten?
Diese Frage wird in den Medien oft verzerrt. Und ich möchte genau die folgenden Punkte betonen: Wenn wir eine Aufklärungskomponente und eine Schlagkomponente in Form eines FPV nehmen, dann liegt der quantitative Vorteil höchstwahrscheinlich beim Feind. Aber gerade sind wir wieder an dem Punkt, dass wir für Qualität mehr arbeiten, ohne den quantitativen Indikator zu vergessen. Sowohl der Staat als auch das Militärkommando tun alles, um die Ressource so effizient wie möglich auszugeben und die Streitkräfte so effektiv wie möglich zu versorgen. Ich habe bereits gesagt, dass dies ein paralleler Prozess ist: Vorbereitung und Versorgung. Denn wenn wir über die Versorgung selbst sprechen, sprechen wir in erster Linie über die Verfügbarkeit von Piloten, in zweiter Linie über die Verfügbarkeit von Mitteln, in dritter Linie über die Verfügbarkeit von Munition für diese Mittel. Und das sind parallele Tracks, die in ständiger Kommunikation sind, und dazu noch die Hersteller, die wir ermutigen, auf einen Qualitätsrahmen bringen. Und eine sehr große Belastung für das Kommando besteht gerade darin, den Entwicklungsvektor für den Hersteller deutlich zu machen, damit es nicht der Fall ist, dass er sich dort etwas ausgedacht hat: Es stellt sich heraus, dass der Ding zum Beispiel nicht mehr wirkt oder an der Front nicht gebraucht wird. Und das ist immer noch die Wirtschaft. Daher gibt es diesbezüglich viele Herausforderungen.
In einem Interview haben Sie gesagt, dass die Schaffung der Unmanned Systems Forces in die Geschichte eingehen wird.
Ist schon drin. Auf globaler Ebene steht die Schaffung dieser Art in Bezug auf den historischen militärischen Wert mit der Schaffung von Luftstreitkräften gleichauf, als die ersten Flugzeuge oder Panzer zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf dem Schlachtfeld auftauchten. Es ist ein sehr komplexer Prozess, an dem wir uns beteiligt haben. Wir haben eine sehr ernste Entscheidung in staatlicher militärischer Hinsicht getroffen, da eine solche Struktur für keine bewaffneten Formationen der Welt sehr charakteristisch ist. Einer meiner Freunde hat sich mal in diesem Sinne sehr interessant ausgesprochen...Er war selbst Zivilist, und als er in die Armee kam, die bereits in diesem Krieg kämpfte, sagte er während eines der philosophischen Gespräche, dass die Armee im Allgemeinen eine Institution sei, die das, was sie historisch habe, gut anwende, aber sehr schwer und sehr schlecht annehme, was ihr Neues zur Verfügung gestellt werde.
Es ist doch ungewöhnlich, weil es einen bestimmten Prozess durchlaufen muss, damit eine Generation von Spezialisten aufwächst, Ökologie, Taktik und all diese Momente gebildet werden. Und was wir jetzt tun, sind Zehn-Meilen-Schritte bezüglich dessen, dass es ziemlich effektiv funktioniert, es ist doktrinär versiert, entwickelt sich und wird weiter aufgebaut. Und gerade die Tatsache, dass die Ukraine dies getan hat, sagen wir, ist ein historisches Werk für viele wissenschaftliche Organisationen auf der ganzen Welt. Sie werden, glauben Sie mir, binnen Jahrzehnte es wie den Zweiten Weltkrieg ebenso erforschen.
Sie haben heute daran erinnert, dass sich der Krieg ständig ändert, wir hören ständig von der Notwendigkeit, nach neuen technologischen Lösungen zu suchen. Wie schnell ist dieser Prozess überhaupt, wie schnell verändert sich der Krieg und wie wird er morgen sein?
Meiner subjektiven Meinung nach werden alle nachfolgenden Kriege der sogenannten fünften Generation Kriege unbemannter Systeme sein. Alle Staaten werden anhand dieser Erfahrungen, nach diesem Krieg zur Trennung des Feuers von ihren Soldaten übergehen - der unverhältnismäßige Preis eines unbemannten Komplexes mit dem Leben eines Soldaten. Und glauben Sie mir, das versteht absolut jeder - von Nordkorea bis zu den Vereinigten Staaten. Die ganze Frage ist, wie systematisch die Institute bereit sein werden, solche Großprojekte anzugehen. Ich führe immer ein Beispiel an: Man denke an diejenigen, die nicht an unseren Krieg glauben. Sehen Sie sich die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten an. Ein Dutzend Länder haben den Angriff mit Shaheds auf Israel abgewehrt, also recht erfolgreich zurückgeschlagen. Aber das war nur ein Angriff, und wie viele solche Angriffe haben wir?! Schauen wir nach rechts, nach links, und wer ist wirklich bereit, ohne Koalition, ohne Bündnis zu kämpfen, zum Beispiel gegen eine Reihe von Minenangriffen, wer ist jetzt bereit, massiven FPV-Angriffen entgegenzuwirken, wer hat so entwickelte Mittel der elektronischen Kriegsführung wie wir? Und das trotz der Tatsache, dass sich Kanalverbindungen, Frequenzen immer ändern, und dieser Prozess ist einfach kontinuierlich. Deshalb sage ich noch einmal: Wir als Staat, als Armee sind schon auf der Ebene, ich sage es sogar den Verbündeten, dass ich euch das lehren werde. Ihr werdet kommen, um zu lernen. Wir sind bereit, offensichtlich nicht mehr als Schüler an all diesen Prozessen teilzunehmen.
Was die eigene Produktion von Drohnen betrifft - wie ist die Situation jetzt? Im Allgemeinen was ist die ukrainische Drohne?
Eine ukrainische Drohne ist groß, eine ukrainische Drohne ist gescheit, perspektivisch, flexibel, effektiv, und dies gilt für fast alle Richtungen. Und die ukrainische Drohne ist nicht nur eine Waffe, die das Schlachtfeld verändert hat, ich kann mit Sicherheit sagen, dass dies eine der Arten von Waffen unseres Sieges ist. Heute stellen wir uns die Arbeit überhaupt nicht ohne eine einzige Komponente in diesen Momenten vor, und es ist sehr wichtig, dass die ukrainische Drohne nach unserem Sieg die Währung unseres Staates ist.
Und unsere Produzenten verstehen das, die Welt versteht das, man konsultiert mit uns, man schaut uns an, man untersucht uns. Was die ausländischen Hersteller betrifft, so stelle ich fest, dass es nicht viele Hersteller auf der Welt gibt, die mit unseren Systemen mithalten können. Für die Statistik gebe ich ein Beispiel, dass heute mehr als 170 Muster unbemannter Systeme in Dienst gestellt und an der Front eingesetzt werden.
Wie schnell passt sich der heimische Hersteller an neue Herausforderungen an?
Alle Hersteller kommunizieren direkt mit Kampfeinheiten, alle Hersteller sind daran interessiert, dass ihre Produkte effektiv sind, und alle Hersteller konzentrieren sich darauf, mit ihren Waffen unseren Sieg näher zu bringen und den Feind massenhaft zu vernichten. Und das ist sehr cool, sehr cool, ich möchte noch sagen, dass es in hundertprozentigen Fällen einfach angenehm ist, mit unseren Herstellern zusammenzuarbeiten und zu tun zu haben.
Welche Drohne hat Sie mit ihren Eigenschaften am meisten beeindruckt, gibt es eine?
Für mich war es eine gewisse Entdeckung, und im Hinblick auf einen positiven emotionalen Zustand sind gerade das Erlernen und die Arbeit mit den Mitteln zum Tiefangriff genau das Richtige. Gerade Deep Strike ist eine sehr interessante Komponente.
Es gab auch Informationen darüber, dass die Ukraine mit der Serienproduktion von Langstreckenangriffsdrohnen begonnen hat. Was wissen Sie darüber?
Alle Langstreckendrohnen sind made in Ukraine Drohnen, es werden keine ausländischen Drohnen für tiefe Angriffe verwendet.
Wie ist das Verhältnis der Bereitstellung von Drohnen zwischen Staat und Freiwilligen?
Es ist mir jetzt schwer, groß in Zahlen genau zu bewerten. Ich sage es so, dass die Hilfe von Freiwilligen immer notwendig ist. Ehre und Respekt für die Freiwilligenbewegung der Ukraine im Hinblick auf die Unterstützung unserer Einheiten, sie wird niemals überflüssig sein.
Welche Drohnen werden derzeit an der Front am meisten benötigt und ändert sich dieser Bedarf je nach Richtung?
Ich würde nicht sagen, dass etwas mehr und etwas weniger nötig ist. Dieses Bedürfnis ergibt sich eher aus der Intensität der Kampfhandlungen in einer bestimmten Richtung, aus der Spezifikation, aus den Besonderheiten der Gegenmaßnahmen des Feindes und der Taktik des Vorgehens des Feindes in einer bestimmten Richtung, und vor allem aus dem Verbrauch, aus dem Anzahl der Drohnenverluste. Statistisch gesehen kann ich zum Beispiel sagen, dass die Aufklärungsdrohen, sagen wir so, nichtmilitärischer Produktion, ich werde keine Marken nennen, eine Brigade im Durchschnitt jetzt sechs Einheiten pro Kampftag verliert.
Wenn wir berechnen, dass wir mehr als hundert Brigaden haben, und bei dieser Intensität, dann ist die Arbeit im Hinblick auf die Beschaffung innerhalb der Brigaden, die staatliche Lieferung und dementsprechend die Freiwilligenarbeit ununterbrochen und notwendig. Aber wieder mal, Aufklärungsdrohnen, sie sind teurer, sie werden etwas seltener eingesetzt, und FPV-Drohnen, sie werden einfach täglich zu Dutzenden eingesetzt, und das pro Pilot berechnet. Als ich beispielsweise Brigadekommandeur war, hatte ich bei einer mittleren Intensität der Kämpfe einen Verbrauch von 50-60 Einheiten pro Tag. So kann man die Linie halten, so kann man über Vorrücken oder Aufhalten nachdenken, das ist eine Kombination, dann gibt es die Nachtarbeit von Bombenlegern, weiter Abwürfe von Quadrokoptern, dann gibt es die Arbeit von Bodenkomplexen. Deshalb ist Krieg leider sehr teuer, aber alles, was das Leben unseres Soldaten retten und den Feind von ihm vertreiben kann, sollte auf dem Schlachtfeld sein.
Es besteht die Meinung, dass die Arbeit von Drohnen-Piloten einfacher ist, dass sie weit von der Front entfernt sind und sich wohler fühlen. Wie ist es wirklich?
Ich würde Leuten, die das sagen, vorschlagen, so mit einem FPV-Drohenpiloten, einem Bombenleger, zu arbeiten, wochenlang nicht zu schlafen, nicht zu essen, anstatt zu schlafen, Platinen zu löten, Kabel neu zu löten, Munition vorzubereiten … und mit Munition von zwei Kilogramm in den Händen. Noch einmal: Es gibt im Krieg keine leichte Aufgabe, alle Berufe sind schwierig, alle erfordern übermenschliche Anstrengungen von jedem, der heute eine Waffe in der Hand hält und unser Land verteidigt. Es gibt Besonderheiten: Drohnenpilot ist in erster Linie ein Spezialist, es ist der Verstand, es sind die Hände und es ist, sagen wir, schlaflose und ununterbrochene Arbeit an der Frontlinie, die Arbeit für die Fußsoldaten. Und deshalb ist es völlig ungeeignet, mit Kennzahlen oder der Effizienzkennzahl zu messen.
Gibt es jetzt, wo die Mobilisierung im Gange ist, viele Interessenten, die bereit sind, sich Ihnen anzuschließen und sich mit den unbemannten Luftfahrzeugen zu beschäftigen?
Nicht genug. Eine Rekrutierungskampagne wurde gestartet, der Arbeitsprozess ist im Gange, aber es gibt immer Bevölkerungsgruppen, die bereit sind, sie wollen, und sie haben tatsächlich eine Wahl. Und diejenigen, die das nicht wollen, dementsprechend brauchen wir erstens solche Menschen nicht, und zweitens muss man etwas in dir selbst, in deinem Kopf, deiner Seele, deinem Herzen ändern, ja, mit dem Verständnis, dass du derselbe bist und der Krieg niemals vergeht, dann musst du dich umschauen und die Frage beantworten: Wo warst du und was hast du gemacht? Und gerade was zum Beispiel den effektiven Einsatz geistiger und körperlicher Qualitäten in unbemannten Systemen betrifft, die Fähigkeit, nützlich zu sein, obwohl der Rücken krank ist oder die Knie nicht funktionieren, ist dies eine Option gerade für diejenigen, die wollen und für diejenigen, die es können. Gott sei Dank kommen Menschen und glauben, und unsere Aufgabe ist es, den Glauben der Menschen an uns nicht zu brechen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu verwirklichen. Und dies ist wahrscheinlich einer der Hauptaktivitätsvektoren des gesamten Teams der unbemannten Systeme.
Ein separates Thema sind maritime Drohnen, von denen wir nicht nur gehört, sondern auch ihre Wirksamkeit gesehen haben. Erzählen Sie, wie die Idee zu ihrer Produktion entstanden ist, und haben Sie vielleicht in den Plänen irgendwelche Entwicklungen, die Sie uns teilen können?
Ich habe heute bereits das Phänomen des Ukrainentums und der Intelligenz erwähnt. Um technische und organisatorische Momente nicht zu verraten, möchte ich nur sagen, dass wir als Seestaat schon bald einen starken Argument auf See haben werden, der uns ein gutes Konstruktiv dafür geben wird, dass wir unsere Seegrenzen und unsere Küste effektiv verteidigen werden.
Das heißt, ich verstehe das so, dass der Feind von Ihrer Truppengattung Überraschungen erwarten sollte?
Eindeutig ja. Wir haben genug Vorstellungskraft, auch den Wunsch, noch mehr Erfahrung, also werden wir, und wir haben schon erfunden wie, all diese Momente entwickeln. Das Ergebnis ist eins: brennende Sümpfe, das ist das industrielle Ausmaß der Zerstörung des Feindes, und das ist der heilige Ukrainische Sieg.
Erzählen Sie uns von humanitären Einsätzen. Wie zum Beispiel in Krynky, als unsere Kämpfer bei der Erfüllung einer Kampfaufgabe dank der Professionalität der Drohnen-Piloten, ohne Übertreibung, überleben konnten?
Krynky ist überhaupt eine äußerst schwierige Operation, und für mich gerade im Teil der humanitären Arbeit der Piloten verschiedener Arten unbemannter Systeme. Das ist in erster Linie eine so stabile Entstehung und Systematisierung gerade des Einsatzes unbemannter Systeme als Logistikkomponente. Daher wenn wir über unbemannte Boote sprechen, über die Lieferung verschiedener Mittel von Bombenlegern auf die andere Seite des Flusses, dann ist das genau die kolossale Erfahrung, der Weg, den die Piloten verschiedener Arten unbemannter Systeme Seite an Seite mit den Herstellern gegangen haben, mit Kämpfern, um wieder mal, und das ist die Hauptthese: Leben retten, helfen. Und tatsächlich war genau diese Erfahrung ein Anstoß für die Entwicklung neuer Taktiken und dementsprechend eines neuen Zweigs der Entwicklung unbemannter Systeme. Ehre und Respekt gerade den Piloten für solche Arbeit.
Diana Slawinska
Foto von Illja Rusatschkow