Internationale Reaktion auf Erscheinen nordkoreanischer Soldaten an der Front ist nicht stark genug – Selenskyj
Dies sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit Massenmedien der nordeuropäischen Länder, berichtet ein Ukrinform-Korrespondent.
„Die Stimme der Vereinigten Staaten, die Stimme der Nato, die Stimme westlicher Partner, die Stimme des Globalen Südens und Chinas klingen angesichts der Präsenz des nordkoreanischen Kontingents auf dem Territorium Russlands nicht so laut, wie sie jetzt sollten. Ich finde es sehr gefährlich. Dies öffnet eine neue Seite dieses Krieges. Es wird dasselbe sein wie zu Beginn der Besetzung unserer Krim durch Russland. Es gab eine Stille von der Seite des Westens. Niemand wollte reagieren. Ich weiß nicht warum, aber alle hatten Angst vor einer Eskalation. Sie lieben diesen Satz sehr: „Damit es keine Eskalation gibt.“ Und Putin, der es einmal mit der Krim versucht hatte, begriff, dass man weiter machen kann. Er versuchte es mit dem Donbass und erzielte Erfolge. Der Donbass war besetzt. Und nach acht Jahren und der Besetzung der zwei Gebiete begann er einen umfassenden Krieg. Er testet ständig, probiert, wie es funktioniert. Wie wird der Westen reagieren? Das Gleiche gilt für nordkoreanische Soldaten“, stellte Selenskyj fest.
Er betonte, dass diesbezüglich eine wirksame Reaktion erforderlich sei. „Bisher haben wir eine Reaktion gehört, aber sie ist nicht stark genug. Deshalb testet Putin, und ich weiß nicht, wie viele Soldaten noch aus Nordkorea oder dem Iran kommen werden. Sie kann es noch mehr geben“, merkte der ukrainische Präsident an.
Unter den möglichen Reaktionen des Westens auf das Erscheinen nordkoreanischer Soldaten an der Front nannte Selenskyj die Erlaubnis, Langstreckenwaffen seiner Partner auf dem Territorium Russlands einzusetzen.
„Wenn wir die Frage nach der Erlaubnis zum Einsatz von Langstreckenwaffen für die Ukraine, insbesondere für militärische Ziele auf dem Territorium der Russischen Föderation, ansprechen, sagen einige Länder, dass dies eine Überschreitung roter Linien sei. Und wenn wir Ihnen die Erlaubnis geben, wird Russland eskalieren. Tut mir leid, aber ich denke, dass nordkoreanische Soldaten eine Eskalation ist. Und nicht von unserer Seite, sondern von der Seite Russlands“, sagte der Staatschef.
Foto: Präsidialamt