Sybiha fordert US-Kongress auf, Vorgehen Russlands in der Ukraine als Genozid anzuerkennen

Sybiha fordert US-Kongress auf, Vorgehen Russlands in der Ukraine als Genozid anzuerkennen

Ukrinform Nachrichten
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha forderte in seiner Rede am Dienstag auf der Sitzung der Helsinki-Kommission den US-Kongress auf, ein Gesetz zu verabschieden, das das Vorgehen Russlands in der Ukraine als Völkermord an unserem Volk anerkennen würde.

Darüber berichtet der Korrespondent von Ukrinform in den USA.

„Russland muss für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine und alle darauf folgenden Gräueltaten, einschließlich des Verbrechens des Völkermords, zur Verantwortung gezogen werden. Wir fordern den US-Kongress auf, Gesetze zu verabschieden, die das Vorgehen Russlands in der Ukraine als Völkermord am ukrainischen Volk anerkennen“, erklärte der ukrainische Spitzendiplomat.

Er betonte, dass es dafür genügend rechtliche Gründe gebe.

„Deportation von mindestens 20.000 ukrainischen Kindern, Völkermordpropaganda im Fernsehen, Morde mit dem Ziel, die ukrainische Nation zu vernichten, sexuelle Gewalt, Versuche, unerträgliche Lebensbedingungen zu schaffen. Alle diese Elementen, die in der Völkermordkonvention klassifiziert sind, sind in der russischen Aggression gegen die Ukraine vorhanden“, stellte der ukrainische Minister klar.

Er erinnerte daran, dass Moskaus Versuche, die ukrainische Nation zu vernichten, nichts Neues seien, dass die Kreml-Führung vor 90 Jahren während des Holodomor-Völkermords Millionen Ukrainer durch Hunger tötete.

„Wir müssen die Verantwortung des Kremls für alle seine vergangenen und gegenwärtigen Verbrechen festsetzen“, betonte Sybiha.

Außerdem verstoße Russland heute systematisch gegen die Genfer Konventionen sowie gegen die Gesetze und Bräuche des Krieges, fuhr er fort.

„Eines der schrecklichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die es begeht, ist die Hinrichtung unserer Kriegsgefangenen“, betonte er.

Allein in diesem Jahr ist die Zahl solcher Fälle deutlich gestiegen. Derzeit ermittelt die Ukraine wegen der Ermordung von 124 Kriegsgefangenen. Und nach Angaben der Vereinten Nationen erlitten 95 Prozent der ukrainischen Kriegsgefangenen in russischer Gefangenschaft verschiedene Formen der Folter. Viele von ihnen kehren mit schweren körperlichen und geistigen Verletzungen zurück.

Jetzt befinden sich Tausende ukrainische Kriegsgefangene sowie Tausende zivile Geiseln und politische Gefangene in russischer Gefangenschaft.

„Wir brauchen gemeinsame Anstrengungen zum Druck auf Russland und eine Gewährleistung einer humanen Behandlung sowie einen angemessenen Zugang zu internationalen Beobachtern und Ärzten“, forderte der Leiter des Außenministeriums der Ukraine auf.

Gleichzeitig seien seinen Worten nach Millionen Ukrainer in den besetzten Gebieten Foltern, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Dazu gehört die Verfolgung von Minderheiten, religiösen Führern und Gemeinschaften.


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