Ukrainische Medienschaffende bitten Kollegen im Ausland russische Invasion in Ukraine nicht als „ukrainische Krise“ oder „Konflikt bezeichnen“

Ukrainische Medienschaffende wenden sich in einem offenen Brief an ihre ausländischen Kollegen, die über den Krieg in der Ukraine berichten. Sie rufen die Journalisten im Ausland auf, falsche Begriffe, die die russische Desinformation unterstützen, nicht zu benutzen.  

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So bitten die Medienschaffenden in der Ukraine die russische Invasion in die Ukraine nicht als „Krise“, „militärische Operation“ und nicht als ukrainisch („ukrainische Kriese oder „Konflikt in der Ukraine“) zu bezeichnen. Im Brief wird betont, dass korrekte Begriffe die „umfassende Invasion“ oder der „Krieg gegen die Ukraine“ sind.

Auch die Wortverbindung „Putins Krieg“ ist nach Ansicht der Ukrainer falsch und darf nicht verwendet werden. Verschiedene Umfragen von Savanta ComRes Wziom, Forschungsprojekt "Do Russians Want War?" in Russland ergeben, dass die Mehrheit der Russen, etwa 60 Prozent den Krieg unterstützen. Binnen erster Woche des Krieges stieg die Unterstützung des Krieges von 60 auf 71 Prozent an. „Russische Soldaten feuern Raketen und werfen Bomben ab und töten vorsätzlich Zivilisten“, heißt es im Brief. Sie seien auch dafür verantwortlich.

Die ausländischen Journalisten werden gebeten, deutlich darauf hinzuweisen, dass „die Krim und einige Teile der Oblaste Donezk und Luhansk 2014 durch russische Kräfte annektiert und besetzt wurden“ und die russische Propaganda nicht als die Position von zwei Konfliktparteien darstellen.

Ein Narrativ über den Krieg zwischen Russland und dem Westen leugnet die Subjektivität der Ukraine.

Die Nato als Allianz basiert auf dem Artikel 51 der Gründungscharta der Vereinten Nationen über das Recht zur individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung. Mit einer Fokussierung auf eine „Erweiterung“ der Nato erhalten die Medien die russische Rechtfertigung des Krieges aufrecht und ignorieren die demokratische Wahl des ukrainischen Volkes, der im Frieden leben will.

Im Brief handelt es sich auch darum, dass die russischen Truppen vier Journalisten; Oleksandra Kuvshynova, Brent Renaud, Evgen Sakun und Pierre Zakrzewsk töteten und ukrainische Journalisten entführen.

Der Brief unterschrieben zahlreich Organisationen und einzelne Journalisten.