Operation „Rybalka“: Militärgeheimdienst HUR erhält dank Überläufer geheime Informationen über Russlands Baltische Flotte und beschädigt Kriegsschiff

Im Rahmen der Operation „Rybalka“ (auf Deutsch: Fischer) konnte die Hauptverwaltung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums der Ukraine (HUR das russische Kriegsschiff „Serpuchow“ beschädigen und geheime Informationen über die Baltische Flotte und den militärisch-industriellen Komplex der Russischen Föderation erhalten. Das teilte der HUR-Vetreter  Andrij Jusow, der Sprecher des Projekts für russische Soldaten „Ich will leben“ Vitali Matwienko und ein russischer Matrose mit Rufnamen „Goga“, der in die Ukraine übergelaufen ist, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch mit.

Nach Worten von Jusow gab es Anfang April 2024 Berichte über den Rauch auf dem kleinen Raketenschiff der Baltischen Flotte „Serpuchow“ auf dem Marinestützpunkt in der Stadt Baltijsk (bis 1946 Pillau – Red.). „Jetzt können wir sagen, dass es ein Teil der Operation „Rybalka“ war, die seit 2023 dauerte“, sagte er. Infolge der Operation wurden ihm zufolge wichtige Informationen erhalten, die für die ukrainischen Geheimdienste und Streitkräfte nützlich sind. Das Kriegsschiff sei mindestens für sechs Monate unschädlich gemacht worden.

Die Operation wurde mithilfe des ehemaligen russischen Marinesoldaten „Goga“ durchgeführt, sagte Jusow weiter. Er habe 2023 mit der HUR über das Projekt „Ich will leben“ in Kontakt getreten und im Rahmen der Zusammenarbeit das Schiff, auf dem er diente, beschädigt. „Goga“ habe auch geheime Informationen über die Baltische Flotte und den militärisch-industriellen Komplex gesammelt. „Der Feind versteht nicht ganz, was wir erfahren haben“, so Jusow. Er betonte, dass es die erste Operation des ukrainischen Geheimdienstes auf der Baltischen Flotte war.

„Goga“ befindet sich laut Jusow in der Ukraine und wolle als Widerstandskämpfer in der Legion „Freiheit Russlands“ dienen.

Der Matrose erzählte, dass er 11 Jahre in der russischen Marine diente. 2022 sei er der einzige Soldat auf seinem Schiff gewesen, der gegen den Krieg protestierte. Er wolle auch den Armeedienst verlassen, was ihm nicht gelungen sei.