Polen fordert die Ukraine auf, Klage vor der WTO um Getreideexporte zurückzuziehen

Warschau ruft Kyjiw auf, eine Klage vor der Welthandelsorganisation(WTO) um Exporte ukrainischen Getreides zurückzuziehen. Dadurch werde ein günstiges Klima für weitere Verhandlungen zur Lösung der Krisensituation geschaffen.

Dies erklärte Polens Landwirtschaftsminister Robert Telus auf einer Pressekonferenz in Warschau nach Online-Gesprächen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Mykola Solskyj, berichtet ein Ukrinform- Korrespondent.

Dem polnischen Minister zufolge habe der ukrainische Minister gesagt: Er werde mit dem Wirtschaftsminister der Ukraine die Frage einer möglichen Rücknahme dieser Beschwerde diskutieren.

Bei den Beziehungen zwischen der Ukraine und Polen ist eine sogenannte  Getreidekrise entstanden. Seit dem 16. September hat Polen einseitig entgegen der Position der Europäischen Kommission die Einfuhr von ukrainischem Getreide (Weizen, Mais, Sonnenblumen, Raps) in den Inlandsmarkt auf unbestimmte Zeit blockiert. Gleichzeitig läuft der Transit von ukrainischem Getreide durch Polen weiter.  

Die ukrainische Regierung reichte am 18. September Klage bei der Welthandelsorganisation gegen die Slowakei, Polen und Ungarn ein.

Nun suchen die Parteien ausgehend aus dem von der Ukraine vorgelegten Aktionsplan weiterhin nach Kompromisslösungen, die den Interessen aller Seiten gerecht werden.

Am Donnerstag, den 28. September, ist geplant, eine Koordinierungsplattform für Exporte von ukrainischem Getreide abzuhalten. Die Ukraine, fünf Nachbarländer und andere EU-Mitgliedstaaten sollen daran teilnehmen, die an der Lösung des Getreideproblems interessiert sind.