Tusk schließt Einfuhrverbot für russische Agrarprodukte nicht aus
Polen will mehr über die Einführung eines Einfuhrverbots für russische Agrarprodukte durch Litauen und wird möglicherweise bald ähnliche Schritte unternehmen. Das sagte Ministerpräsident Polens Donald Tusk bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem litauischen Premierministerin, Evika Siliņa, am Donnerstag in Warschau.
„Wir werden diese Entscheidung Litauens sorgfältig prüfen und ich schließe nicht aus, dass Polen eine entsprechende Initiative verabschiedet“, sagte er. Er wolle am Donnerstag bei einem Gipfeltreffen mit Landwirten des Landes darüber sprechen.
Tusk sagte weiter, alle müssten verstehen, dass ein Überschuss von Getreide und Lebensmittel in Polen und in der EU sowie ein ungleicher Wettbewerb nicht nur ein Problem der ukrainischen Importe sei. Nur wenige Menschen verstehen, dass der Markt in Europa und in Polen auch durch russische und belarussische Agrarprodukte destabilisiert wird, sagte der Ministerpräsident. Er wolle gemeinsam mit Siliņa in Brüssel über Importe aus östlichen Richtungen ernsthaft reden.
In Polen protestieren Bauern gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr von Agrarprodukten aus der Ukraine. Seit dem 9. Februar blockieren sie die ukrainisch-polnische Grenze für den Güterverkehr.