NATO-Ausbilder in der Ukraine können nicht zu Eskalation führen - Estlands Premierministerin

Die NATO-Verbündeten sollten eine Entsendung der Ausbilder in die Ukraine nicht fürchten. Das erklärte die estnische Premierministerin Kaja Kallas gegenüber Financial Times.

Es gibt nach ihren Worten schon Länder, die bereits ukrainische Soldaten vor Ort ausbilden. Diese Länder handeln aber unabhängig und auf eigenes Risiko. Kallas fügte hinzu, dass wenn die russischen Truppen die Ausbilder angreifen, wird der Bündnisfall nach dem NATO-Artikel 5 nicht automatisch ausgelöst. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn jemand dort (in der Ukraine – Red.) verletzt wird, diejenigen, die ihre Leute geschickt haben, sagen: „Das ist Artikel 5. Lasst uns Russland bombardieren.“ So funktioniert das nicht. Das ist nicht automatisch. Diese Befürchtungen sind also unbegründet.“ Die Regierungschefin betonte, dass die Länder, die ihre Leute in die Ukraine schicken, die Risiken des Krieges verstehen.

Estland braucht ihr zufolge für diesen Schritt eine Zustimmung des Parlaments. Das sei eine öffentliche Diskussion, die Premierministerin wolle aber nichts ausschließen.

Kallas ist der Meinung, dass die Hilfe bei der Ausbildung der Ukrainer in ihrem Land keine Eskalation bedeutet. „Die russische Propaganda ist auf einen Krieg mit der NATO gerichtet. Sie brauchen keinen Vorwand… Wenn sie angreifen wollen, werden sie angreifen.“

Foto: Government Office