Senzow sagt vor UN-Beobachtermission aus

Der ehemalige Häftling des Kremls Oleh Senzow hat vor der Beobachtermission der UNO für Menschenrechte in der Ukraine ausgesagt.

Wie die Mission auf Facebook mitteilte, habe Senzow über seine Inhaftierung auf der Krim und in Russland erzählt. Für die Mission sei ein persönliches Treffen mit dem Filmregisseur sehr wichtig gewesen, um Menschenrechtsverletzungen in seinem Fall zu dokumentieren. Die Information von Senzow werde für eine Analyse der Situation mit Menschenrechten auf der Krim, für öffentliche Berichte benutzt und um Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen.

Die UN-Beobachtermission will mit allen Häftlingen, die am 7. September freigelassen werden, sprechen.

Der Filmemacher Oleh Senzow wurde in Russland in einem international kritisierten Prozess zu 20 Jahren Straflager verurteilt. Ihm und dem anderen verurteilten Aktivisten Olexandr Koltschenko wurde vorgeworfen, Terroranschläge nach der Annexion der Krim im Frühling 2014 vorbereitet zu haben. Beide bestritten die Vorwürfe.

Mit seinem Hungerstreik seit dem Mai 2018 forderte Senzow die Freilassung aller Ukrainer, die in Russland und auf der besetzten Krim inhaftiert sind. Er musste den Hungerstreik nach 145 Tagen wegen der Drohung der Zwangsernährung beenden.

Das Europaparlament hat 2018 den damals inhaftierten Senzow mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis ausgezeichnet.

Am 7. September 2019 tauschten die Ukraine und Russland Gefangene aus. 11 ukrainische Polithäftlinge, darunter Oleh Senzow, und 24 Marinesoldaten kehrten in die Ukraine zurück.