G7 fordern von Russland Rückgabe der Kontrolle über AKW Saporischschja
„Das ukrainische Personal, das für den Betrieb des Kernkraftwerks Saporischschja verantwortlich ist, muss in der Lage sein, seinen Aufgaben ohne Drohungen oder Druck nachzukommen. Es ist Russlands fortdauernde Herrschaft über das Kernkraftwerk, die die Region gefährdet“, so die führenden Wirtschaftsnationen. Die G7-Staaten äußerten angesichts der ernsten Bedrohung ihre Besorgnis, dass die „Besetzung der ukrainischen kerntechnischen Anlagen und anderweitige Handlungen der russischen Streitkräfte für die Sicherheit und Sicherung dieser Anlagen darstellen, was das Risiko eines nuklearen Unfalls oder Zwischenfalls erheblich erhöht und die Bevölkerung der Ukraine, die Nachbarstaaten sowie die Weltgemeinschaft gefährdet“.
Die Außenminister begrüßen und unterstützen die Bemühungen von IAEO-Generaldirektor Grossi zur Stärkung der nuklearen Sicherheit und Sicherung in der Ukraine und betonen, wie wichtig es ist, eine „Entsendung von Expertinnen und Experten der IAEO in das Kernkraftwerk Saporischschja zu ermöglichen“. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IAEO müssen in der Lage sein, zu allen kerntechnischen Anlagen in der Ukraine sicheren und uneingeschränkten Zugang zu erhalten und mit dem ukrainischen Personal, das für den Betrieb dieser Anlagen verantwortlich ist, direkt und ungehindert in Kontakt zu treten“.
Die Außenministerinnen und Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Japans, Kanadas, des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten von Amerika sowie der Hohe Vertreter der Europäischen Union, verurteilten in der Erklärung wieder den „anhaltenden unprovozierten und nicht zu rechtfertigenden Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine auf das Schärfste“. Sie bekräftigten, dass die Russische Föderation „ihre Truppen unverzüglich aus dem Gebiet innerhalb der international anerkannten Grenzen der Ukraine abziehen und das Hoheitsgebiet und die Souveränität der Ukraine achten“ muss.
Das russische Militär beschießt in den letzten Tagen das Kernkraftwerke und die Stadt Enerhodar. Die Raketen schlugen in der Nähe des Trockenlagers mit abgebrannten Kernbrennstoffen, teilte der staatliche Betreiber der ukrainischen Atomkraftwerke Energoatom mit. Beim Beschuss wurden eine Stickstoff-Sauerstoff-Station und drei Sensoren zur Strahlungsüberwachung rund um das Trockenlager beschädigt. Dem Chef von Energoatom Petro Kotin zufolge greifen die Russen gezielt Hochspannungsleitungen an. Damit wollen sie das AKW vom ukrainischen Netz abkoppeln und an wieder ans russische Stromnetz anschließen.
Die russischen Truppen hatten das Kernkraftwerk Saporischschja am 4. März eingenommen. Auf dem Gelände der Anlage befinden sich etwa 500 russische Soldaten.