90. Jahrestag des Holodomor: Präsident der Ukraine und First Lady nehmen an Gedenkveranstaltungen teil
Das Präsidentenpaar beteiligte sich gemeinsam mit religiösen Führern, Militärgeistlichen und Militärangehörigen am Gedenkgebet für Opfer der Hungersnöte in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale. Anwensend waren auch Ministerpräsident Denys Schmyhal, Parlamentschef Ruslan Stefantschuk, der Chef des Präsidialbüros, Andrij Jermak, sowie Befehlshaber der Armee und Leiter der Sicherheitsbehörden.
Nach dem Gebet zogen der Präsident und andere hochrangige Politiker, Militärangehörige und Geistliche zum Nationalmuseum des Holodomor-Völkermordes. Am Zug nahmen auch Präsidenten Lettlands und der Schweiz, Edgars Rinkēvičs und Alain Berset, die litauische Regierungschefin Ingrida Šimonytė, Präsidenten und Mitglieder der ausländischen Parlamente sowie Diplomaten teil.
Beim Läuten der Glocke zündeten der Staatschef und die First Lady Kerzen an der Statue „Bittere Erinnerung der Kindheit“ an.
Selenskyh sagte, dass „wenn in der Nacht zum Gedenktag für die Opfer des Völkermordes unsere Flugabwehr im Einsatz war, wenn die Waffe unserer Soldaten für den Schutz des Lebens der Ukraine im Einsatz ist, wenn unsere Rettungskräfte die Folgen der feindlichen Angriffe beseitigen und den Menschen helfen, wissen wir, dass man die Ukraine nicht erobern und zerstören kann“. „Wir werden unbedingt den neuen Völkermord stoppen, der Russland, das das Verbrechen des Totalitarismus geerbt hat, in unser Land brachte“, so Selenskyj.
Jedes Jahr am vierten Novembersamstag gedenkt die Ukraine der Opfer des Holodomor – der Hungersnot in den Jahren 1932-1933.
Im 20. Jahrhundert erlebten die Ukrainer drei Hungersnöte: 1921-1923, 1932-1933 und die Hungersnot 1946-1947. Der größte war jedoch die Hungersnot von 1932-1933 - heute wird er als Völkermord am ukrainischen Volk bezeichnet.